Montag, 14. November 2011

Quitten bis zum Abwinken und fast ein Chutney!


Am Anfang war der Topf.
Nicht irgendein Topf, nein, einer aus echtem Kupfer. So ein richtiger Marmeladentopf. Den wollte ich immer schon haben, war mir aber zu teuer bis jetzt. Ich habe ihn mir mal kurz ausgeliehen beim Tom, gen. der Henkelmann. So ein schönes Edelmetall hätte ich auch gern im Haus.


Zu dem Topf habe ich auch gleich das passende Buch mitgenommen. Die Bibel von Christine Ferber. Ich habe Christine Ferber einige Male im Fernsehen gesehen und in ihrem kleinen Laden in Niedermorschwihr auch schon besucht und dort eingekauft. Diese Frau ist klasse, sie kommt total natürlich herüber. Und über Marmeladen und Konfitüren weiß sie einfach alles.


Und bevor ich's vergesse, auch die Quitten, und zwar eimerweise, bekam ich von Tom. Solche Freunde kann frau brauchen. Allerdings habe ich mir da auch eimerweise Arbeit mitgenommen. Im Winter werde ich dann sicherlich dankbar dafür sein.
Wunderschöne Kernreihen haben diese Früchte.Wenn ich keine Kamera hätte, wäre ich geneigt gewesen, sie zu malen.

Zutaten:
  • 1 kg Apfelquitten, oder soviele wie möglich
  • 700 g Zucker, keinen Gelierzucker, Quitten haben viel Pektin und gelieren von allein
  • Saft einer Zitrone
  • Saft einer Orange
  • 1 Vanillestange, für die Marmelade
  • Senföl, Menge nach Gusto, für die Senfsauce 

Zubereitung:
Zunächst die Quitten waschen, vierteln und die Kerne, die Blüte und den Stiel entfernen. Das Kerngehäuse und die Schale nicht abschneiden. Die Schale bringt Geschmack und Farbe und das Kerngehäuse hat -wie oben beschrieben- viel Pektin und hilft beim Gelieren.
Die Fruchtstücke mit Zucker, Zitronen- und Orangensaft in den Kupfertopf geben. Gut vermischen und 24 Stunden abgedeckt kühl stellen. Das ist schon Mal ein Problem, denn der Topf ist riesig und passt nicht in meinen Kühlschrank.


Nach 24 Stunden sieht es dann so aus. Die Früchte schwimmen im eigenen Sirup. Genauso soll es sein.
Für die Marmelade gebe ich noch eine Vanillestange dazu. Und dann heißt es kräftig kochen, vielleicht 8 - 10 Minuten, kommt auf den Reifegrad der Quitten an. Dann durch die flotte Lotte drehen und in sterilisierte Gläser füllen. Diese auf den Kopf stellen, dann kann die Luft entweichen.


Die andere Hälfte für die Senfsauce koche ich seperat und würze zum Schluss mit Senföl nach Gusto.
Wenn ich jetzt noch gedünstete Zwiebeln dazu gegeben hätte, wäre es ein Chutney geworden. Aber ich habe einfach nicht daran gedacht.
Diese Senfsauce, nach Tessiner Vorbild, passt vorzüglich zu Parmiggiano oder Pecorino.


Quitte, portugiesisch marmelada, griech. Melimelon - Honigapfel
Bei der oberen Version handelt es sich also wirklich um Marmelade, ausser bei der Senfsauce.
Wäre nur eine Frucht vertreten, wäre es Konfitüre, ich habe ja noch Zitrusfrüchte zugegeben.

Buon Appetito!

5 Kommentare:

  1. Das ist jetzt in den Galss und Man wird sich im Winter freuen.Sehr gutes vorgehen fuer ein lekkeres Endprodukt;)

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  2. Uiii,
    die sehen ja wirklich toll aus.
    Also das Kernhaus.
    Ich hatte bisher nur Birnenquitten, die sind nicht so hübsch. Und mein Chutney sieht auch nicht so gut aus wie deines.
    Dafür ist es wesentlich schärfer ;-)
    Siehe
    http://blog.nordbayern.de/netz/2009/quittenchutney/

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  3. Ich mag Marmelade ja auch lieber, als nach EU vorgaben "Fruchtaufstrich" auf den Gläsern stand habe ich schon industrielle Analogmarmelade vermutet.
    Glückauf

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  4. @ Dzoli, ein guter Vorrat ist immer gut.

    @ P.G.Spandel, ja, dein Chutney liest sich gut, so mache ich es auch mit Kürbis (verbloggt).

    @ Henkelmann, schön von dir zu lesen.

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  5. ohhhh da geb ich dir recht ....so einen klasse Kupfertopf hätte ich auch gerne.
    Und nächstes Jahr versuche ich mich auch mal mit Senföl.........klingt auch spannend.
    Vielen Dank auch für deinen Besuch bei mir.
    LG
    Martina

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