Samstag, 30. März 2013

Unser Osterlamm war eine Ziege...mit Artischocken-Kartoffelragout!

Genau genommen begann das Ostermenü schon mit Karfreitag. Da gibt es ja bekanntlich Fisch.


So auch bei uns. Der Fischhändler meines Vertrauens, am Hafen von Porticello, hatte mir fangfrische Sardellen, Acciughe, ausgenommen und vorbereitet für Acciughe allinguate.



Dazu brauchte ich nur Sardellen, befreit von Innereien und Gräten, Zitronensaft, Olivenöl, Knoblauch, Salz und Pfeffer.
Die Sardellenzungen, daher der Name allinguate von Lingua, Zunge, für eine Stunde in Zitronensaft einlegen, abtrocknen und dann mit Olivenöl beträufeln und mit Knoblauch, Salz und Peffer auf geröstetem Brot servieren.
In der allergrößten Not schmeckt der Fisch auch ohne Brot.

 
Zum Hauptgang gab es dann Zicklein obwohl ich auch gerne Lamm gehabt hätte. Aber man muss sich halt entscheiden.


Als Beilage ein Artischocken-Kartoffel-Ragout. Einfach köstlich.


Mit einem guten Schluck Nero D'Avola, so kann es weiter gehen.


Buon Appetito!

Donnerstag, 28. März 2013

Spaghetti grün am Gründonnerstag diesmal mit Bohnenpüree!


Während es in Deutschland in der Karwoche noch kalt und ungemütlich ist, ist es hier in Sizilien schon sehr frühlingshaft. In diesem Jahr bin ich mal wieder in der Karwoche hier, kann also die gesamte vorösterliche Zeit miterleben. An jedem Tag in dieser Woche findet eine religiöse Veranstaltung statt. Das nicht nur in meinem Sommer-Wohnort Santa Flavia, sondern auch in jedem anderen Ort der Umgebung.


Logischerweise gibt es auch Traditionen außerhalb der Religion.
Nämlich die des Essens. Am Gründonnerstag wird etwas Grünes serviert, das kenne ich auch von zuhause, und am Karfreitag gibt es selbstverständlich Fisch, auch das ist mir nicht fremd.



Aber zurück zum Grünen. Weit verbreitet ist in ganz Italien zu Gründonnerstag der Stängelkohl, Cime di Rape, mit Pasta natürlich.
Mich lachten aber die frischen Dickebohnen, Fave, an. Das erste frische Grün nach dem langen deutschen Winter.
Die Zubereitung kann man hier nachlesen, ich habe die Bohnen schon öfter gebloggt. Denn selbstverständlich essen wir sie auch in Deutschland,  allerdings nicht so früh im Jahr.


Einen Teil der Bohnen hatte ich zu Pesto verarbeitet, in Sizilien nennt man das Püree Maccu oder Macco.
Traditionalisten nehmen nur getrocknete Dickebohnen, mich aber reizte das frische Grün.
Den Pesto habe ich mit etwas Nudelkochwasser verrührt, die restlichen Bohnen nur blanchiert dazu gegeben. Nun die tropfnassen Spaghetti darin geschwenkt.
Zum Schluss am Tisch die frische Ricotta dazu geben. Der Parmesan ist ja schon drin.


Zutaten:
  • 1 kg Dickebohnen
  • 200 g Spaghetti
  • 100 g frische Schafsricotta
  • 30 g Pinienkerne
  • 30 g Parmesan
  • 1 frische Knoblauchzehe
  • Chili nach Gusto
  • Olivenöl
  • Salz und Pfeffer
Eigentlich gehört noch wilder Fenchel dazu, aber den gab es heute hier im Dorf nicht, deshalb
habe ich Basilikum genommen.

Buon Appetito!

Freitag, 8. März 2013

Spaghettini mit Mönchsbart, Spaghettini alla barba di frate!




Als Roscano Agretto oder Agretti, Barba di frate oder Barba dei frati und Liscari sativa kennt man die Pflanze in Italien, wo sie von Gourmets gern verspeist wird.

Bei uns ist sie als Mönchsbart, botanisch korrekt als Salsola soda, in gut sortierten Gemüseläden zu bekommen.



Ich habe das Gemüse beim Biohändler meines Vertrauens auf dem Bochumer Wochenmarkt gekauft.

 
Zutaten:
  • 15o g Bund Mönchsbart
  • 200 g Spaghettini
  • Pancetta
  • konfierte Cedriwürfel  wenn nicht vorhanden dann Zitronenabrieb
  • frischen Knoblauch  nach Gusto
  • 1 eingelegte Sardelle
  • Olivenöl
  • Hartkäse  ich hatte noch Ricotta salata aus Sizilien
  • geröstete Pinienkerne
  • Pfeffer
  • Salz fürs Kochwasser


Zubereitung:

Die Pancetta fein würfeln und mit der Sardelle in der Pfanne auslassen. Falls nicht genügend Fett austritt, etwas Olivenöl zugeben.
Den feingewürfelten Knoblauch und die fein gewiegten Cedriwürfel ebenfalls dazugeben und mit andünsten. 


Die Spaghettini in reichlich Salzwasser fast garkochen. In den letzten zwei Minuten den Mönchsbart dazu geben und mitkochen lassen.
Abgießen, etwas Kochwasser auffangen.




Spaghettini mit Mönchsbart zum Sugo geben, etwas geriebene Ricotta salata und zum Schluss die Pinienkerne unterheben.

Wenn es zu trocken ist, einen Schluck Kochwasser unterrühren und dann gleich auf den Tisch bringen.
Wer mag, nimmt noch etwas Pfeffer dazu.
 





Anmerkung:

Der Mönchsbart ist eine alte Kulturpflanze, die von Mönchen verbreitet wurde.
Im Mittelalter wurde er zu Pottasche verarbeitet und für die Glasherstellung oder als Backtriebmittel verwendet.
Inhaltsstoffe:
viel Kalzium, Eisen und Vitamin-A
Aussehen/Geschmack:
Blätter ähneln äußerlich dem Schnittlauch schmecken wie eine Mischung aus Spinat und Spargel
Saison: April - Juli



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