Dienstag, 29. Januar 2013

Paprika-Chili-Konfitüre!




Für einen Slow Food - Kochkurs hatte ich dieses Rezept herausgesucht. Im Netzt fand ich es bei Petra Holzapfel von Chili und Ciabatta, aber nicht in ihrem Blog, sondern bei Chefkoch.de.
Leicht abgewandelt, ich nahm viel weniger Zucker, habe ich erst einmal zuhause probegekocht. Es fand allgemein Anklang in der Familie und so wurde es ins Slow Food - Menü eingebaut.







Paprika - Chili - Konfitüre


Zutaten:

  • 1 kg rote Paprikaschoten   ergibt etwa 400 g Paprikapüree
  • rote Chilischoten  nach Gusto
  • 50 g Zucker
  • 50 ml Weißweinessig
  • Knoblauch  nach Gusto
  • Ingwer  nach Gusto
  • 1 gestrichener TL Salz
  • Apfelpektin

Zubereitung:

Die roten Paprika vierteln, Samen und Scheidewände entfernen und mit der Hautseite nach oben auf ein mit Alufolie ausgelegtes Backblech legen. Die Chillies im Ganzen zulegen.

Im vorgeheizten Backofen mit der Grillfunktion so lange rösten, bis die Haut schwarz ist und Blasen wirft. Das Blech herausnehmen und die Paprika mit feuchten Küchentüchern bedeckt abkühlen lassen. Die Haut von den Paprikahälften und den Chillies abziehen. Dann die Früchte pürieren.

Evtl. nicht alle Samen der Chillies verwenden, erst probieren.

Die Knoblauchzehen und den Ingwer schälen und dazupressen.

Den Essig und den Zucker zugeben, salzen, alles in einen großen Topf gießen und zum Kochen bringen.

Zum Aufbewahren in Gläser mit Twist-Off-Deckel füllen, 5 Minuten auf den Deckel stellen, dann umdrehen.

Will man das Püree länger aufbewahren, Gelierzucker verwenden, wg. der Haltbarkeit.


Buon Appetito!

Donnerstag, 10. Januar 2013

Cedro candito, kandierte Zitronatzitronen!



Selten genug finde ich hier in meiner Umgebung Cedri, deshalb griff ich sofort zu, als ich sie kürzlich in der Auslage meines Gemüseverkäufers sah.
Zunächst gaben sie mir eine schöne Tischdekoration her, sie passen ja gut in die Winterzeit, und dann, als die Blätter verwelkt waren, verarbeitete ich sie. Das nenne ich praktisch.




Schon immer habe ich mich gefragt, warum in Italien und besonders in Sizilien die Süßspeisen - wie die Cassata Siciliana oder die Cannoli -so köstlich schmecken. Einen beträchtlichen Anteil daran haben sicher die kandierten Früchte.
Da gibt es außer Cedri noch Orangen, Zitronen, Kirschen, u.s.w....
In Norditalien, im Besonderen in Cremona, gibt es sogar ganze Früchte kandiert - genannt Mostarda - aus allem, was die Ernte des Sommers hergab. Die Vitrinen in den Feinkostläden strahlen dort in allen Farben. Mostarda heißen sie nicht etwa, weil Senf darin enthalten ist, sondern Mostarda kommt von Most, also mit Most oder Wein gekocht.
Natürlich darf Senf enthalten sein, dann aber eher in Form von Senföl. Bei Senfpulver oder fertigem Senf würde die Mostarda trüb werden. Dem Geschmack sicher nicht abträglich, aber die Optik würde darunter leiden.

Im Piemont aß ich einmal den besten Bollito Misto, dazu servierte man mir außer Polenta kandierte Äpfel, Birnen und Quitten. Was für ein Genuss.


Da fragt man sich doch allen Ernstes, warum ein gewisser Dr. O. in Deutschland, dessen Namen ich hier nicht nennen möchte, gummiartige, an Früchte erinnernde Teile verkauft. Ich bin mir gar nicht sicher, ob es überhaupt mal Früchte waren.


An Zutaten für kandierte Cedri braucht man nur Früchte, Zucker und Wasser.
Auf einen Cedro etwa 1 l Wasser und 600 g Zucker.


Die Zubereitung ist wie folgt: den Cedro schälen - siehe oben-, etwas weißes Inneres an der Schale lassen, etwa einen cm stark. In den Topf geben, mit Wasser vollständig bedecken und 200 g Zucker hinzufügen.
Einmal aufkochen lassen, von der Kochstelle ziehen und über Nacht abkühlen lassen.
Das Gleiche an den darauffolgenden Tagen noch zweimal wiederholen.
Dann die Fruchtspalten abgießen, den Sirup auffangen - er macht sich gut in Vinaigrettes oder bei der Zubereitung von Geflügel -.
Sind die Fruchtspalten abgetropft und etwas angetrocknet, zur Aufbewahrung in ein Glas füllen und gut mit Zucker bestreuen. Der Zucker konserviert.


Von den Endstücken der Cedri habe ich die Schale abgerieben und mit Meersalz vermischt. So habe ich ein frisches Salzaroma z.B. zum Fisch.


Die weniger schönen Cedo-Spalten habe ich mit Sirup im Mixer zerkleinert und in kleine Schraubgläser gefüllt. So habe ich meine heißgeliebte Zitronenmarmelade.


Zum Schluss noch etwas Sirup aufgegossen, für die Haltbarkeit.


Ach ja, dann gibt es ja noch den Cedro-Senf, aber das ist ein anderes Kapitel.
Buon Appetito!

Mittwoch, 2. Januar 2013

La Truite au Choucroute oder Forelle auf Sauerkraut!




Ich hatte mir fest vorgenommen, an dem Elsass-Event bei Zorra teilzunehmen, welches Sabine von Bonjour Alsace als Gast ausrichtet. Nun wird es aber Zeit, ich möchte es nicht verpassen, denn das
Elsass ist eine Region für mich, die ich am liebsten im Herbst oder Winter mag. Vielleicht liegt es ja auch an den köstlichen, deftigen Speisen, die im Sommer viel zu mächtig wären.

Der Anfang einer Idee hier zu diesem Event war das Schmalz. Ich habe wunderbares Gänseschmalz im Kühlschrank, noch von der Martinsgans. Bei uns gibt es die Gans ja immer schon zu St. Martin, damit ich möglichst frühzeitig das Schmalz zum Kochen habe, z.B. für Rotkohl, Grünkohl oder Sauerkraut. Auch zu Bratkartoffeln macht es sich gut.


Sauerkraut kam sehr schnell ins Spiel, da denke ich gleich an die herrlichen, großen Choucroute- Platten, die es in den Winstubs überall gibt. Gleichwohl ist es viel zu wenig für das Elsass, es immer nur damit in Verbindung zu bringen.
Genauer gesagt sind WIR es doch "Die Krauts", oder?

Zu Sauerkraut macht sich natürlich  gut der Saumagen, der wohl aus der Pfalz hinüber ins Elsass geschwappt ist. Jenen hatte ich aber schon öfter verbloggt, so kam er jetzt also nicht in Frage.
Fährt man im Elsass durch die verträumten, hübschen, kleinen Orte, kommt man früher oder später an größeren oder kleineren Flüssen vorbei. Nicht zuletzt in Illhaeusern an der Ill.
So kam ich auf die Forelle, denn die hatte ich einmal dort mit Sauerkraut gegessen, genauso wie einen köstlichen Zander. Ein Zander war grad hier nicht zur Hand, deshalb jetzt die Forelle.
Ich bin sicher, sie schwimmen beide friedlich nebeneinander her in den elsässischen Gewässern.

Der Praktibilität halber kochte ich das Sauerkraut gleich im Fischtopf.

Zutaten für zwei Personen:
  • 750 g frisches Sauerkraut
  • 1 EL Schmalz
  • 1 große Zwiebel
  • 2 Knoblauchzehen
  • eine gute Prise Zucker
  • 250 ml Riesling
  • Lorbeerblätter
  • Wacholderbeeren
  • weißen Pfeffer
  • kein Salz, das Kraut ist intensiv im Geschmack
  • etwa eine halbe Std. Kochzeit
  • 4 Kartoffeln
  • Schmalz
  • zerbröselte Lorbeerblätter
  • Salz 
  • Forellen, je nach Größe eine oder zwei
  • Butterflöckchen
  • frischer Meerrettich

Die Zwiebelwürfel und den Knoblauch im Schmalz mit dem Zucker andünsten, nicht bräunen.
Das Kraut dazu geben und darin wenden. Lorbeer, Wacholder und Pfeffer zugeben, mit Riesling und einem Glas Wasser aufgießen und köcheln lassen. Ab und zu wenden, bis das Kraut gar ist, aber noch Biss hat. Das dauert etwas 30 Min. Ich mags gern noch knackig.

Die Kartoffeln schälen, halbieren und bei 200° im Ofen mit Salz und Lorbeer 30 Min. backen. 


Nach einer halben Std. sind sowohl das Sauerkraut als auch die Kartoffeln fertig, beide haben die gleiche Garzeit.
Die frische Forelle waschen und von innen salzen. Auf das Krautbett legen, ein paar Butterflöckchen darüber verteilen, den Deckel schließen und in 10 Min. fertig garen.



Eine stimmige Sache, wie ich finde. Da fällt mit auf, ich habe den frischen Meerrettich auf dem Foto vergessen, se la vie.
Die Meerrettichwurzel bewahre ich im übrigen im Gefrierschrank auf, man braucht ja nie viel davon. So habe ich stets Meerrettich griffbereit.
Der zweite Teller war dann MIT.
Nicht zu übersehen ist das Bäckchen am oberen Tellerrand, das ist etwas für Feinschmecker.
Getrunken haben wir ganz stilecht dazu einen Riesling Kaefferkopf vom Weingut Marcel Lichtle aus Ammerschwihr. Das ist nicht weit entfernt von Christine Ferber, der Marmeladenkönigin in Niedermorschwihr.



Et voilà, e bon appetit!

Blog-Event LXXXIII - Das Elsass (Einsendeschluss 15. Januar 2013)


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