Donnerstag, 19. Juni 2014

Suppe von Rote Bete mit Parmesanklößchen!




Ein "Fronleichnamsschmaus", so nannte es mein Mitbewohner. Der Geschmack: erdig, fruchtig, scharf und süß. Ein Genuss für sich. Dazu die Klößchen, zart wie ein Wölkchen und obendrauf ein mandelig/nussiger Pesto.
Dieses Süppchen brachte Farbe in den trüben Feiertag und gesund ist es wahrscheinlich auch noch.
Bei so frischen, knackigen Rote Beten konnte ich einfach nicht wiederstehen.





Rote Beten sind verwandt mit Mangold  und Zuckerrüben. Ursprünglich stammen sie aus Afrika, wurden uns aber von den Römern nach Europa gebracht. 
Sie sind außerordentlich kalorienarm

Da die Rote Bete Nitrat speichert, ist das Gemüse aus biologischem Landanbau vorzuziehen.
Sie enthalten viele wichtige Mineralstoffe und bieten dem Körper Kalium, Magnesium, Eisen, Mangan und Kupfer. Sie weisen einen hohen Nitratgehalt auf, der leistungssteigernd wirkt.
Der Vitamingehalt der Roten Bete ist reichlich. Sowohl das Provitamin A, das sich positiv auf die Sehkraft auswirkt, ist in der roten Rübe enthalten als auch Vitamin C (10 mg), das die Immunkräfte stärkt.
Auch wegen ihres hohen Gehalts an Folsäure (Vitamin B9) wird die Rote Bete als sehr gesundes Gemüse bezeichnet, denn die Folsäure ist für die Bildung der roten Blutkörperchen verantwortlich. Schon 200 Gramm Rote Bete decken die Hälfte des Tagesbedarfs eines Erwachsenen am Vitamin B9.
Weil die Seeleute früher oft lange Zeit nicht die Möglichkeit hatten, an frische Lebensmittel zu kommen, wurden haltbare Nahrungsmittel auf die Seereise mitgenommen. Zu den haltbaren Vitaminspendern zählten auch die Rote Bete. 
Die rote Knolle hat es ganz schön in sich. Apropos Knolle, ich hab schon wieder eine bekommen, aus Sizilien. Die machen sich das wohl zur Gewohnheit, oder suchen die Carabinieri Briefkontakt?



Zutaten Suppe:

1 Zwiebel
1 Stück Ingwer
1 Stück Chili
1 EL Mandelöl
3 kleine Rote Beten
1/2 Apfel
eine Tasse Gemüsebrühe
eine Tasse Apfelsaft
ein Schuss Sahne
Salz
langen Pfeffer  gemörsert

Zubereitung:

Zwiebeln und den Ingwer schälen und fein schneiden. In Mandelöl bei schwacher Hitze  andünsten, Chili dazu geben.

Die Roten Beten schälen - das geht am besten mit dem Sparschäler - und in Würfel schneiden. Ebenfalls den Apfel schälen, das Kerngehäuse entfernen und würfeln.
Apfel und Rote Beten mit in den Topf geben. Apfelsaft, Sahne und Gemüsebrühe dazugeben und ca. 20 Min. leise kochen lassen. Salz und Pfeffer nicht vergessen.

Die Suppe fein pürieren und ggf. noch mit Brühe und Sahne auffüllen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.




Von dem frischen Grün habe ich einen schnellen Pesto gemacht. Im Mixer mit Mandelöl und gerösteten Pinienkernen gemixt. Nicht so fein, sondern noch stückig gelassen.
Die restlichen Klößchen - es waren natürlich viel zu viele - haben wir mit dem Pesto gegessen.
Sozusagen als Primo.
Die Klößchen schmecken auch wunderbar zu einer kalten oder warmen Tomatensauce, aber das ist ein anderes Thema.




Zutaten Parmesanklößchen:

125 ml Wasser
125 g Butter
125 g Mehl
4  Eier
wenig Salz
eine PriseZucker
125 g frisch geriebener Parmesankäse


Zubereitung:


Das Wasser mit Butter, Salz und Zucker aufkochen. Das Mehl schnell mit einem Holzlöffel hineinrühren, bis sich alle Zutaten als Kloß vom Topfrand lösen. Die Masse in eine Rührschüssel füllen. Mit dem Holzlöffel ein Ei unterrühren; das nächste erst unterrühren, wenn das erste ganz von der Masse aufgenommen wurde. So weiterarbeiten, bis alle Eier untergearbeitet sind. Die fertige Masse, also den Brandteig auskühlen lassen.

Parmesankäse unter die Brandteigmasse heben.



In einem großen Topf Salzwasser zum Sieden erhitzen. Mit zwei in kaltes Wasser getauchte Teelöffel kleine Nocken aus der Brandteigmasse abstechen und in das siedende Wasser gleiten lassen. Die Nocken ziehen, nicht kochen lassen. Die Klößchen sind fertig, wenn sie oben schwimmen.


Mit einer Schaumkelle aus dem Wasser heben, und abgetropft in der Suppe anrichten.



Buon Appetito!

Sonntag, 1. Juni 2014

Feijoada, brasilianisches Nationalgericht zur WM 2014!



Vor fünf Jahren weilte ich einige Wochen in Rio de Janeiro und Umgebung und es war ein großes Erlebnis für mich. Rio ist die zweitgrößte Stadt des Landes und gleichzeitig die Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates. Der Name bedeutet Januar Fluß und beruht auf einem Irrtum. Eine genaue Erklärung dazu findet ihr hier bei Wiki.
Damals sah ich schon in den Strassen von Rio die ersten Werbebanner für die WM 2014.

In diesem Jahr nun ist es soweit, es findet in Brasilien die Fußballweltmeisterschaft statt und ich habe die Ehre an diesem Event bei Peter teilzunehmen.



Kaum sind alle Manschaften in Brasilien angekommen, gibt es auch schon etwas zu Essen. Die Jungs müssen sich stärken.
Zu Brasiliens Küche fällt mir zu allererst die Feijoada ein. 
Für meine Begriffe ist das zwar eher ein winterliches Gericht, aber in Rio wird es des Öfteren zubereitet, wenn Gäste kommen, und oft ist es über 30° warm.  



Erst kommen die Gäste und dann wird gemeinsam gekocht. Jedesmal wieder ein Fest, Hossa, ähm Nossa.
Natürlich auch mit Musik und draussen tanzt die Jugend, z.B. Capoeira.




Da schießt sich schon einer warm, naja so viele Bohnen.


Zutaten:

Zubereitung:

Die Feijoada ist DAS brasilianische Nationalgericht. Ein deftiger Eintopf, den einst afrikanische Sklaven aus unnoblen Teilen (Ohren, Schwänzchen, Füße) der brasilianischen Herrenhäuser zusammenmengten. 
Grundlage sind schwarze Bohnen und Chili - Pimenta-Malagueta, auch als Guinea-Pfeffer bekannt-.

Die Bohnen über Nacht einweichen. Nach Möglichkeit das Wasser zwei- dreimal wechseln, bis die Flüssigkeit heller wird. Dann mit dem abgespülten Fleisch und dem Pimenta-Malaguetta mindestens 2 Std. ganz sanft kochen, die Bohnen sollen nicht platzen. Kurz vor dem Garpunkt die Würste hinzu fügen. Da das Fleisch gepökelt ist und die Würste auch würzig sind, braucht nicht zusätzlich gesalzen werden.

Den Kohl in feine Streifen schneiden und in Olivenöl mit fein geschnittenem Knoblauch dünsten.

Den Reis nach Anweisung der Packung kochen.
  



Und so wird die simple Feijoada serviert: 
Alle Bestandteile werden separat gereicht, Reis, Bohnen, Fleisch und Würste, Kohl, die Orangenscheiben und die Farofa. Es ist also in dem Sinne kein Eintopf, wie die Feijoada in Portugal.

Ich lebte in Brasilien in einer Familie. Die Kinder streuten die Farofa über alle möglichen Speisen. Mich erinnerte das ein wenig an die Brotbrösel in Sizilien, welche als Ersatz für Parmigiano herhalten. 
Die Orangen haben den Sinn, durch ihre Säure bei der Verdauung zu helfen. Cachaça trinken ist den Spielern ja nicht erlaubt, obwohl er gut im Inneren aufräumen würde.


( Dem aufmerksamen Leser ist sicher nicht entgangen, dass sich keine Orangen auf dem Teller befinden. Ich hatte sie schlichtweg vergessen.)



Hier ist es eine Feijoada und keine Feijoada completa. Sie wäre ein Festessen, das im Kreise der Familie über Stunden zelebriert werden könnte. Dazu gehörten dann diverse Fleischsorten.
Überhaupt sind die Speisen in Brasilien sehr fleischlastig, davon zeugen auch die unzähligen Churrascarias.
Die Completa war mir für die Fußballer zu mächtig, sie haben nicht soviel Zeit zum Essen und sie sollen sich ja flink auf dem Platz bewegen.
A refeição! (Mahlzeit!)

Blogevent zur Fußball-WM 2014 - Wir kochen uns um die Welt

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