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Dienstag, 6. April 2010

Österliche Nachhut, Teil 1!


Als Vorsuppe zum Ostermenü gab es bei uns eine Caldo verde.
-In Portugal heißt es der Caldo verde, aber ich beziehe mich hier auf die Suppe. Es heißt ja in Portugal richtigerweise auch der Algarve, aber das sagt hier ebenfalls niemand.-


Sie, also die Caldo verde, wird mit einem grünen Kohl zubereitet, den es hier bei uns nicht gibt, den Couve Galega. Das ist eine Rapsart.
Es gibt aber, wie bei Allem, eine gute Ersatzmöglichkeit. Ich nehme dafür junge, frische Kohlrabiblätter. Die wiederum bekommt man am besten im Frühling, daher passt diese Suppe also gut zu Ostern. Später im Jahr sind sowohl die Kohlrabi als auch die Blätter zu groß und dadurch nicht mehr zart genug.


Wenn es dann doch keine frischen Kohlrabiblätter geben sollte, bleibt immer noch der Gang zum portugiesischen Lebensmittelgeschäft. Dort bekommt man eine sehr gute TK-Variante des Kohls.

Übrigens, die Kohlrabi-Knollen begleiteten neben Möhren und Bohnen später den Hauptgang, welches natürlich eine Lammkeule war.


Nun zur Suppe

Für vier Personen brauchte ich etwa 600 g  Kartoffeln. Ich hatte Linda im Haus, und das war auch gut so.
Hühnerbrühe, die hatte ich noch im Froster
300 g Kohlrabiblätter
Salz, Pfeffer, Olivenöl
Zwiebel und Knoblauch
1 Chouriço



Zwiebel und Knoblauch in Olivenöl andünsten. Kartoffeln schälen, würfeln und dazu geben. Mit Hühnerbrühe auffüllen, salzen -Vorsicht, die Brühe ist schon gewürzt!-, pfeffern und 10 Min. köcheln lassen.
In der Zwischenzeit die gewaschenen Kohlrabiblätter hauchfein schneiden und blanchieren. Ganz fein (siehe oben), das muss sein, sonst wird die Suppe zu rustikal.


Sind die Kartoffeln weich, werden sie entweder zerstampft oder mit dem Zauberstab püriert.
Abschmecken, der Geschmack wird jetzt bestimmt.



Zum Schluss kommen die feinen Kohlrabistreifen dazu. Sie brauchen nur noch erwärmt zu werden.
Zum Anrichten -in Portugal natürlich in der Sopinha, eine Tonschale- die dünn geschnittene Chouriço in den Teller legen, mit heißer Suppe auffüllen und mit einem Faden feinsten Olivenöls krönen.


In Portugal kochte man die Caldo verde mit Wasser und nicht mit Brühe. Das war immer ein Armeleute-Essen. Es gab und gibt auch heute noch in Portugal in einfachen Restaurants die Suppe mit nur einer dünnen Scheibe Chouriço. Da half es dann, wenn man zum Schluss etwas Olivenöl darüber träufelte, um etwas mehr Geschmack daran zu bekommen.

Bom Proveito!

2 Kommentare:

  1. Von diesem Kohl habe ich noch nie gehört! Danke für die Inspiration mit den Kohlrabiblättern, das werde ich mir merken!

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