Seiten Rezepte

Dienstag, 27. Juli 2010

Karlstadt oder Karlsbad?




"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit"

Das ist bekannterweise ein  Zitat von Karl Valentin und für mich das zweitschönste, das er je aussprach.
Noch besser gefällt mir die Sache mit den Semmelnknödeln, dieser köstlichen Dialog mit Liesl Karlstadt


Anlässlich des heutigen 50sten Todestags von Liesl Karlstadt und noch leicht inspiriert von der böhmischen Küche in Karlsbad im Mai, bekam ich Lust auf Knödel, oder heißt es jetzt  Knödeln?
Da ist sie wieder, die Frage aller Fragen, die schon Liesl Karlstadt und Karl Valentin so heiß diskutierten.


Ich weiß genau was Ihr jetzt denkt. Wie kann die nur im Hochsommer Knödel mit Sauce posten.
Erstens hat sich das Wetter abgekühlt, zweitens hatte ich noch Schweinebäckchen im Vorrat, drittens wegen Liesl Karlstadt, die ich sehr verehre und viertens kriegt jeder eh nur einen, Basta!

Für die Knödel braucht man zu allererst altes Brot, das habe ich immer im Haus. Wir essen fast ausschließlich Sauerteigbrot, auch als Weißbrot, da können ruhig ein paar Reste übrig bleiben.
Brotreste vom Sauerteigbrot schimmeln nicht, sie werden einfach nur trocken. Wie heißt es doch gleich: altes Brot ist nicht hart, gar kein Brot, das ist hart!

Wenn sich genug angesammelt hat, gibt es entweder einen Brotsalat  Panzanella, einen Brotauflauf, oder, wie in diesem Fall, Knödel.

Die Zutaten:
  • altbackenes -was für ein Ausdruck- Brot, die Menge von 4 Brötchen  
  • 4 Eier
  • 200 ml Milch
  • 1 Zwiebel
  • Petersilie
  • Butter
  • Muskat, Salz und Pfeffer

Die Milch anwärmen, über das zerkleinerte Brot oder die Brötchen gießen, noch nicht alles, man kann besser noch nach gießen, und die Schüssel abdecken. Etwa 15 Min. ziehen lassen.
Die Zwiebel mit der fein geschnittenen Petersilie in Butter andünsten, abkühlen lassen.
Ist die Mich aufgesogen, schlägt man die Eier dazu und mischt die Zwiebel-Petersilienmischung darunter. Es soll eine lockere Kloßmasse sein, aus der sich Knödel formen lassen. Sind die Knödel zu weich, wie hier in meinem Fall, die Selbigen einfach in Panko oder Paniermehl wälzen.


Vielen Dank für den Dämpftipp. Ich habe ihn in einem Blog gesehen, weiß aber nicht mehr bei wem. Deshalb kann ich ihn nicht verlinken. Vielleicht outet sich ja die/der Ideengeber/in.

In einem Dämpfkorb 2 cm hoch Wasser einfüllen, die Knödel auf die zwei Gitter verteilen -ich hatte Bananenblätter untergelegt, so wusste ich, dass nichts klebt- und 20 Min. bei geschlossenem Deckel dämpfen.


Die Schweinebäckchen hatte ich kürzlich im Überfluss gekauft, die mussten jetzt weg. Ich habe sie mit Wurzelwerk geschmort, ordentlich mit Rotwein angegossen, gut gewürzt, die Sauce schön reduziert bis sie sämig war.
Wie so häufig, war die Sauce zu den Knödeln das Beste.

Buon Appetito!

15 Kommentare:

  1. Schweinebäckchen mmmh! Das ist ja was ganz Zartes. Wenn die Soße passt, schmecken die Semmel(n)knödel(n) noch besser.

    AntwortenLöschen
  2. ...und viertens kann ICH Knödel immer essen...

    AntwortenLöschen
  3. Knödel gehen immer und wenn dann noch Schweinebäckchen da sind führt eigentlich kein Weg mehr ran vorbei :)

    AntwortenLöschen
  4. Absolut köstlich, schade nur, dass ich der einzige Knödelliebhaber in der Familie bin.

    AntwortenLöschen
  5. Knödel findet man bei uns weder mit noch ohne n an. Es sei denn, man macht sie selbst. Würde mich schon mal reizen.

    AntwortenLöschen
  6. Für jeden nur einen Knödel und dann diese Menge, gab es eine größere Fete? Übriggebliebene in dicke Scheiben schneiden, mit Salbei und Butter anbraten und etwas fein geriebenen Peccorino gratinieren, dazu eine leichten Salat oder Tomatensalsa und frischen Weisswein.

    AntwortenLöschen
  7. jetzt ist mir klar, wovon dein überaus schätzenswerter humor genährt oder zumindest inspiriert ist!

    AntwortenLöschen
  8. Euch allen sei gedankt für die Kommentare. Ich war kurzfristig reihenweise auf Weinreise.

    AntwortenLöschen
  9. gibst du mir nicht den badenwein, dann beiss ich dir in's wadenbein...na,ja, ich hab mich bemüht...

    AntwortenLöschen
  10. @ Susanne: Wir sollten ein Blog Event daraus machen.

    AntwortenLöschen
  11. @ Susanne, ich meine es wird in Blog Events über algerische Küche oder zu bestimmten Produkten geschrieben, z.B. Kirschen.
    Man könnte ein Event zu Limericks machen, welche mit Essen und Trinken zu tun haben. Beispiel:
    ich machte eine Weinreise durch Franken,
    und hatte manch feuchte Gedanken,
    ich kostete hier, ich kostete dort,
    das brachte nicht viel auf die Banken!
    Nein Quatsch, also das war nur so daher gesagt. War nur ein Scherz.

    AntwortenLöschen
  12. Kommentieren und verlinken lohnt doch wirklich! So bin ich durch Claus jetzt hier gelandet in einem Post, den ich noch nicht kannte! :)

    Ich habe ein tolles Rezept (aus einem Feinschmecker) für Schweinebäckchen im Blog, aber die von Kalb und Ochse haben ihnen mittlerweile deutlich den Rang abgelaufen.
    Die Semmelknödel mache ich eigentlich genauso wie Du, nur ohne Bananenblatt.

    AntwortenLöschen