In der trüben Jahreszeit überkommt es den Hausherrn gelegentlich, machmal auch mit sanftem Druck, das geerbte, ererbte oder sonstwie zusammengetragene "Tafelsilber" zu putzen. Böse Zungen behaupten: Da isser wenigstens beschäftigt.
Ich gebe zu, dass es mir gut gefällt, den Esstisch mit Silberzeugs zu bestücken, so ganz altmodisch, wenn es denn zum Gericht passt. Ausserdem, bevor es anläuft in den Schränken, lieber gleich benutzen.
Ganz schon dekadent, das Essen dem Geschirr anzupassen, aber es wird ja auch passend zum Wein gekocht, na also, man gönnt sich ja sonst nix.
Das Wochenende stand vor der Tür, das Wetter verhieß nichts Gutes, kalt sollte es werden und nass, also konnte gekocht werden, was das Zeug hielt. Das sich das Wetter dann anders entlossen hatte, spielte dann keine Rolle mehr.
Apropo Zeug -ach daher kommt die Redensart-, ich sollte wohl etwas auf die Kalorien achten, sonst passt mir das Zeug bald nicht mehr.
Zutaten:
- 1 Spitzkohl
- viel frischen Salbei
- Kalbsleber nach Gusto
- Zwiebeln
- Kartoffeln
- Salz & Pfeffer, ich hatte japanischen Bergpfeffer
- Mehl
- Butter & Olivenöl
Zubereitung:
Den Spitzkohl vorbereiten. Dazu die äußeren Blätter entfernen und den Kohl vierteln. Der Strunk bleibt dran, dann fällt der Kohl beim Garen nicht auseinander.
In stark kochendem Salzwasser 2 Min. blanchieren und in Eiswasser abschrecken.
In zwei getrennten Pfannen die Zwiebelringe und den Salbei knusprig ausbraten. Auf Küchenkrepp abtropfen lassen.
In dem gleichen Fett die mehlierte Kalbsleber sanft anbraten, sie soll leicht braun werden, aber innen noch rosa bleiben, danach salzen und pfeffern.
Zum Schluss Zwiebeln und Salbei wieder zur Leber geben zum Erwärmen.
Den Spitzkohl in Butter und Olivenöl anbraten, bis auch er braun ist. Da Spitzkohl, genau wie Wirsing, sehr viel Stärke hat, karamelisiert die Oberfläche sehr schön.
Die Kartoffeln mit Salz kochen. Dass man sie gleich zu Anfang salzen kann ohne größere Zeitverzögerung, das haben wir ja hier und hier schon gelesen.
Ich habe alles zusammen auf der Silberplatte angerichtet. Zum Einem ist sie schön kitschig und zum Anderen hält sie die Speisen lange warm.
Heute ist das ein wenig in Vergessenheit geraten, das Essen auf Platten und in Schüsseln zu servieren, es gibt hauptsächlich Tellergerichte. Dabei ist es doch wunderbar kommunikativ so mit Familie oder Freunden zu tafeln.
Au weia, da ist wohl wieder putzten angesagt, da isser..... ach, ich will mich nicht wiederholen.
Buon Appetito!
ein wahrer silberstreif am novemberhorizont!
AntwortenLöschenJaaaaa, ich liebe die guten alten Schüsseln und das Silberbesteck von Ommma! Leider hab ich kein Silberbesteck! Aber gerade zu Weihnachten, wenn es bei uns die Gans gibt, servier ich auch alles in Schüsseln! Bei 10 Mann am Tisch ist das für mich stressfreier! Aber dein Spitzkohl un deine leber hätte ich heute auch gerne gehabt!
AntwortenLöschenWenn keine schwarz oxidierten Rillen oder Gravuren zu erhalten sind, kann das Silber gut chemisch geputzt werden. Heisses Wasser, ein paar Schnipsel Alufolie und ein EL Salz. In dieses Bad die Löffel einlegen und zuschauen, wie der Oxidbelag verschwindet.
AntwortenLöschen@ Kommandantin: Ja, ich war das mit dem Hellen Himmel.
AntwortenLöschen@ Sandra: Ist es nicht schön, im Herbst für viele zu kochen, so gemütlich.
@ Robert: Vielen Dank für diesen praktischen Tip. Ich hatte das schon gehört, aber ich war unsicher, ob es vielleicht zu agressiv ist fürs Metall.
Hatte das Personal wieder mal frei, dass der Herr des Hauses ran musste?
AntwortenLöschentssss....
Bei uns macht das auch P., ich habe so ein altes Besteck von Arthurs Frau bekommen. Mit Monogramm. Abgefahren. Leider sind die Buchstaben H. N. eingraviert. Am Anfang habe ich argumentiert, das hieße "habbich neu", aber das geht so langsam nicht mehr.
Leider mag P. nicht gerne mit Silberbesteck essen, er hält das für zu dekadent. Aber guck doch mal das Bild hier, ist das nicht schön?
http://picasaweb.google.com/arthurstochter/Silvester2009?authkey=Gv1sRgCPXKrene6ruABA&feat=directlink
da durfte ich das Tafelsilber einsetzen, einschließlich Suppenkelle. Und wie man sieht, lieben wir Schüsseln, Platten, Terrinen u. Ä.
Und Spitzkohl. Und Leber. Naja, ich jedenfalls. :)
Als Kind hab ich die riesengroßen Silberlöffel meienr Oma gehasst, mittlerweile finde ich sie acuh wunderschön und würde mir wünschen, mehr davon zu haben.
AntwortenLöschen@ Astrid: Ja das Personal hat Überstunden abgebaut.
AntwortenLöschenDeine Tischdekoration ist wirklich schön, hat was.
@ Suse: Mir ging es ähnlich, jetzt lege ich es zu bes. Anlässen gern auf. Vor allem, lege ich das Telefon ganz weit weg.
Oh lecker! Ein schönes winterliches Gericht! Da ich sowieso mal wieder Lust auf Leber habe und Spitzkohl ja gerade günstig zu haben ist werde ich das Gericht heute Abend wohl mal nachkochen. Vielen Dank für die Anregung!
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