Freitag, 28. Januar 2011

Rehripperl mutieren zum Linsengericht!



Es gab mal hier in Bochum am Prinz-Regent-Theater, ein Theaterstück, besser gesagt ein musikalisch-, literarisches Georg Kreisler - Stück, das hieß: "Durch die Rippen zwerchfellein über Stock und Gallenstein".



Ruhris werden sich erinnern, das Stück wurde über mehrere Jahre immer wieder mal gespielt.
Es war ein Stück von und mit Petra Afonin, einer schwäbischen Schauspielerin, die lange Jahre in Bochum gelebt und gespielt hat. Leider ist sie inzwischen zurück nach Schwaben gegangen.

Mich jedenfalls hat dieses Reh-Rippenstück, -welches mein Schwager aus dem Sauerland geschossen hat-, an dieses Theaterstück erinnert. Ganz schön gelöchert. Sieht geradezu kunstvoll aus.


Mir war so nach einem leckeren, einfachen Gericht. Trüffel, Caviar und Jacobsmuscheln hatte ich genug in den letzten Wochen. In manchen Blogs wimmelt es geradezu davon.
Wie heißt es so schön bei Goethe:Nichts ist schwerer zu ertragen, als eine Reihe von guten Tagen
Deshalb wollte ich mal ein einfaches Linsengericht.

Zutaten:
  • eine ganze Rippenseite, wenn man hat, sonst muss man den Schwager wechseln.
  • zwei Hände voll Linsen für zwei Personen, ich nahm kleine Berglinsen aus Umbrien.
  • 1 Möhre
  • 1 Stange Staudensellerie
  • 1/2 Porreestange
  • 2 Knoblauchzehen
  • 2 Lorbeerblätter
  • Pfefferkörner, Salz
  • Wasser, bis alles bedeckt ist
  • Balsamico zum Abschmecken
Die Linsen für 2-3 Stunden einweichen. Das verhindert das Aufplatzen später beim Kochen.
Wurzelgemüse und Knoblauch zerkleinern und in wenig Olivenöl andünsten.
Die Rippen zerteilt dazu geben und ebenfalls leicht anrösten. Mit Wasser aufgießen und etwa eine Stunde köcheln lassen.
Nun die abgegossenen Linsen dazu und ganz mit Wasser auffüllen, bis alles bedeckt ist. Mit Salz und Pfeffer würzen und ganz langsam weiter schmurgeln lassen. Das kann 1 Stunde dauern. Immer mal wieder die Linsen probieren, sie sollen weich sein, aber noch Form haben. Die Rippen auf jeden Fall gar sein.




Meine Mutter hätte gesagt: Die Suppe ist auf Rehrippen gekocht.
Wo se recht hat, hat se recht.


Zwei Stunden schmurgelte das Süppchen so langsam vor sich hin. Der Duft in der Küche war schon sehr fein und verführerisch. Dabei war die Suppe kaum fett.
Das Fleisch von den Knochen lösen und zusammen mit den Linsen verzehren. Vielleicht mit etwas Balsamico abschmecken.
Apropos verzehren, gelegentlich verzehre ich mich auch nach solchen verzehrenden Seelentröstern: Gesungen von Kriszti Kiss. Übrigens eine Freundin von Petra Afonin, genau wie ich.


Es waren natürlich viel zuviele Rippen. Die übrigen übergrillte ich am nächsten Tag mit Chiliöl und Honig.
Das war ein feiner Pausensnack, für den kleinen Hunger zwischendurch.

Buon Appetito!

14 Kommentare:

  1. ich mache gerade Pause, noch Snack da?

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  2. ps, Dein Link zum Linsengericht oder nach Linsengericht funz nicht.

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  3. im ansatz sehr nett, diese linsensuppe, aber irgendwie fehlt mir doch der hauch von trüffel...ich mach linsen nie ohne trüffel, eher würd ich gar keine linsen essen.

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  4. @ AT: Snack ist noch da, kannst kommen!
    um die Technik kümmere ich mich, muss man denn alles selber machen?
    @ Kommandantin: Ganz ehrlich, die T. J. und der C. hängen mir irgendwo raus. Kapiert?

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  5. Linsen weiche ich auch vorher ein, falls ich rechtzeitig daran denke. Sie schmecken dann auch ein bisschen anders, finde ich. So einen Schwager, der mit frischem Wild ankommt, hätte ich auch gerne. Aber man kann sich das nicht aussuchen ;o)

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  6. @ Nata: Ich bin wirklich sehr dankbar Fleisch und Knochen zu bekommen.

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  7. @ Geniesser: Ja leider, obwohl so lecker.
    Und danke für den Hinweis!

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  8. Ah, das niedere Stück ;-) Das landet bei mir immer im Rehfond. Aber vielleicht sollte ich beim nächsten Reh etwas abzweigen - übergrillt wäre eine gute Idee! Gucken wir mal, wann mein Zahnarzt wieder zuschlägt, äh schiesst...

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  9. @ Petra: Oh, Zahnarzt hört sich nicht gut an, ich leide mit Dir.

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  10. Reh ist doch immer wieder fein. Und wenn man einen Jäger in der Familie hat, kann man auch mal ein einfaches gericht damit kochen, ohne dass einen der Geldbeutel unheimlich drückt! Ich habe auch das vergnügen. Und noch dazu ist der Tiefkühler meiner Schwiemu kaputt gegangen, so dass ich schon wieder ein Rehragout schmoren kann und noch dazu zwei Nüsschen im Küchlschrank habe.
    Und Linsen sind sowieso immer toll.

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  11. Hübsches Tellerchen da ganz oben, aber autsch, beim Einschussloch tuts mir an den Rippen weh. Bin heut morgen wohl etwas zart besaitet. ;-)

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  12. @ S.S.S.: Das ist eigentlich eine Cappuccinotasse von ASA, die Mulde ist für Zucker gedacht.

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