Montag, 7. Juni 2010

Sardinhas assadas, gegrillte Sardinen auf portugiesische Art!



Nun hat bei uns auch die Grillsaison begonnen.
Traditionell beginnen wir sie mit Sardinen
Wenn der Grill-Duft meergeschwängert über der Terrasse schwebt, ist die Grillseele glücklich.
Die Seelen der Nachbarn vielleicht nicht unbedingt.

Auf alle Fälle kommt Ferienstimmung auf.

Es gibt unterschiedliche Sardinen-Sorten.
Einmal die Mittelmeersardinen, sie sind klein, haben wenig Fett und sind ruck zuck gar.
Dann die Atlantiksardinen, sie sind größer, fettreicher, haben eine dickere Haut und brauchen etwas länger auf dem Grill.

Zutaten:

Sardinen, die Menge wird nach Appetit berechnet
grobes Meersalz  z.B. von der portugiesischen Atlantikküste
gutes Olivenöl z.B. „Azeite extra virgem“ aus Portugal
Zitrone, Weinessig
Salat, z.B. Lattuga
Tomaten, Kartoffeln
1 frische Zwiebel, ein paar schwarze Oliven
Pfeffer aus der Mühle

Die Sardinen können, müssen aber nicht ausgenommen werden. In Portugal lässt man sie ganz, sie bleiben dann beim Grillen schön saftig. Hat man aber ungeübte oder pingelige Sardinenesser am Tisch, nimmt man sie besser aus, äh, die Sardinen, nicht die Gäste.



Nun die kurz gewaschenen Sardinen nebeneinander auf eine Platte legen und mit einer guten Hand voll groben Meersalzes bestreuen. Das hält die Fische frisch und fest und das herrliche „Meer-Aroma“ wird noch unterstützt!
Das kann soweit vorbereiten werden, bevor die Gäste kommen, so stellt man sie in den Kühlschrank.
Falls die Sardinen doch ausgenommen wurden, schlage ich vor, das Salzen erst unmittelbar vor dem Grillen vorzunehmen. Die Fische sind ja dann geöffnet und es könnte zu viel Salz eindringen. Beim geschlossenen Fisch passiert das aber nicht.

Nun den Salat waschen. Die Kartoffeln unter fließendem Wasser bürsten, danach kochen oder grillen.
Den Salat auf Tellern verteilen, dazu kommen ein paar Scheiben Tomaten, ein paar Scheiben Kartoffeln, ein paar Zwiebelringe und Oliven, wenn man mag. Mit Salz und Pfeffer, Essig und Öl wird das Ganze zu einem sehr einfachen und -vorausgesetzt die Produkte sind von guter Qualität- sehr wohlschmeckenden Salat.


Als Aperitif zum leichten Weißwein gab es Tremoços. Also, wenn ich ehrlich bin, isst sie nur der Herr Geschmacksache. Diese kleinen Lupinenkerne kaufe ich eigens für ihn im portugiesischen Laden. Getreu dem portugiesischem Motto: niemals Alkohol trinken ohne zu essen.
Wenigstens einer ist Linientreu!


Ist die Kohle richtig glühend und die Gäste sind bereits eingetrudelt, die Sardinen auf den Grillrost legen.
Sie brauchen von beiden Seiten nur ein paar Minuten. Nicht zu oft drehen, sonst zerfallen die filigranen Geschöpfe. Keine Angst, dass sie zu dunkel werden, die Haut ist man ja nicht mit.


So saftig sind sie, wenn sie nicht ausgenommen wurden.



Die Sardinen werden mit dem Salat auf einem Teller serviert.



In Portugal bekommt man häufig dazu ein kleines Schälchen mit einer Mischung aus gutem Olivenöl und frischem Zitronensaft  gereicht, unbedingt versuchen!!
Zum Essen trinken wir, ganz stilecht, einen portugiesischen Roten.



Übrigens, dieses Gericht ist WDR2 Radio erprobt, siehe hier Grillen mit Gote und mir.

Bom Proveito!


13 Kommentare:

  1. Das wäre hundertprozentig nach meinem Geschmack gewesen. Frische gute Sachen vom Grill, pure Qualität und nicht viel Schnickschnack drumrum. Diese Lupinenkerne habe ich schon öfter gesehen, aber noch nie gegessen. Dachte immer, das wären stinknormale Bohnen.

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  2. Herrlich, frische Sardinen vom Grill. Ich bin allerdings feig und nehm sie aus.

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  3. Sardinen, und dann auch noch mit Innereien, sind ja eigentlich gar nicht meine Sache. Aber ich muss zugeben, so als portugiesische Grillvariante sehen sie verlockend lecker aus. Also werde ich ihnen noch eine Chance für das nächste Grillfest geben. Die Beilagen und der Wein würden sowieso meinen Beifall finden.
    Schöne Grüße, Johanna

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  4. @, Nata, frische Sardinen vom Grill sind wirklich ein Genuss. Die Lupinenkerne gibts auch getrocknet, als Eintopf mag ich die auch.

    @, Toni und Johanna, natürlich kann man sie ausnehmen, dann muss man eben mehr darauf achten, dass sie nicht zu schnell durch sind, die kleinen Dinger.
    Und natürlich isst man die Innereien nicht mit.

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  5. also, meine teuerste, die idee, die gäste mal auszunehmen, finde ich nachgerade betörend, danke für die inspiration!

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  6. Köstlich! Ich mag im Sommer ja gern diesen prizzelnden Vinho Verde, eisgekühlt.

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  7. @ Susanne, sag bitte wenns geklappt hat!

    @ S.S.S., ja den Vinho Verde den mag ich auch so gerne. Hilfe jetzt werde ich schon poetisch.

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  8. Durch den Beitrag wurde ich jetzt prompt in Urlaubsstimmung versetzt - gegrillte Sardinen sind Meer-Feeling pur!

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  9. Oh, das war jetzt neu für mich. Die sind doch nicht wirklich groß. Bekommt man die Innereien denn da wirklich noch rausgefieselt?

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  10. Hi Toni, ja diese Atlantiksardinen sind recht groß. Wenn sie gegrillt sind, lösen sich die Gräten und Innereien wie von selbst. Es ist nicht unestetisch. Sie sind dann unglaublich saftig, was sie niemals wären, würden sie vorher ausgenommen. Die Portugiesen verstehen ihr Handwerk, wenn es um Sardinen geht wirklich gut.

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  11. Nach drei Wochen Portugal, meine volle Zustimmung zur Zubereitung.

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  12. Wenn man "Glück" hat befindet sich zur Laichzeit der Rogen unter den Innereien. Natürlich nur wenn man ihn mag.

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  13. Zum Glück habe ich selten Gäste, die man ausnehmen müsste.
    Aber es gibt sicher welche, die hätten es verdient ;-)
    Bei Deinen Srdinen läuft mir das Wasser im Mund zusammen.
    Bin ein großer Fan davon!

    Mit leckerem Gruß, Peter

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