Samstag, 31. Oktober 2009

Blogger Essen!

Am Freitagabend fanden sich der Mahlzeitvogel, der Geniesser und der Weindeuter bei mir zum Abendessen ein. Anlass war meine Sorge um die richtige Ernährung des Mahlzeitvogels. Ich glaubte, er isst zuviel Fastfood - er ist ja beruflich viel unterwegs -, was er aber dementierte. Deshalb wollte ich ihn eines Besseren belehren. Wir haben also zu fünft - mein Angetrauter war nätürlich dabei und hat mich tatkräftig unterstützt -      7 Stunden getafelt.

Das nenne ich ein Slow Food Menü.
Blogger – Menue 30.10.2009

Kleiner Schnauzenamüsierer
Terrassengeräucherte Forelle auf Linsensalat
Heiße (Maul)Tasse
Ibinger Landschaf im Heu gegart, Spätzle und Wirsinggemüse
Halbgefrorenes nach Art des Hauses
Caffé

Zu trinken gab es, neben Mineralwasser, erst einen fränkischen Silvaner im Bocksbeutel vom Weingut Erhard aus Volkach, zu Ehren der 2008/09-fränkischen Weinkönigin. Zu der Forelle tranken wir Cuvée Georg vom Spätburgunder und Cabernet Franc von der feinen Kreuzberg-Winzerei aus Dernau. Der mundete auch noch zum Süppchen. Zur Hauptspeise ließen wir uns einen Franzosen schmecken, den hatte der Weindeuter mitgebracht. Leider war mein Angetrauter heute früh schon am Flaschencontainer und ich kann nichts weiter sagen, als dass es ein hervorragender Tropfen war. Dieser ging mit Lamm und Wirsing geradezu eine Liaison ein. Zum Dessert schlürften wir dann einen 2000der Rießling Eiswein von unserem Familien Weingut Rasp -  Lambert aus Kindenheim in der Pfalz. Auch hier, wie könnte es bei Feinschmeckern anders sein, ein harmonisches Zucker - Säure - Spiel zwischen der gemeinen Zwetschge, den gerösteten Walnüssen im Halbgefrohrenen und dem Göttertrank Eiswein.

Es gab schon viel zu fachsimpeln, unter uns Gernessern.
Und wir haben sehr viel Vergnügen gehabt bei der Schlemmerei. So etwas sollten wir öfter veranstalten.

Die Fotos sind vom Mahlzeitvogel, ich hatte ja keine Zeit zu knipsen, ich war in der Küche!

Freitag, 30. Oktober 2009

Kürbisbratling mit Kürbis-Chutney

Am Mittwoch Abend gab es beim Slow Food - Schneckentreff ein Kürbismenü.
Zuerst eine Kürbis-Möhrensuppe mit gerösteten Kürbiskernen und Kernöl, dann als Hauptgang  Kürbisbratlinge - könnte man auch Kürbisplätzchen nennen - mit Kürbis-Chutney und zum Dessert ein sahniges Vanilleeis mit einem zimtigen Kürbiskompott. Das Eis haben wir aus Zeitgründen nicht selbst gemacht, war aber trotzdem sehr lecker.
Die Rezepte habe ich hier aufgeschrieben:

Kürbisbratling

1 kleiner Hokkaido-Kürbis
3 Eier
Meersalz & Pfeffer
Rapsöl zum Braten

Nur fünf Zutaten, das ist wirklich schon alles. Als ich gestern Nachmittag in die Küche kam, war der Kürbis schon geschält und in Stifte geraffelt. Das hatte die fleißige Tina schon erledigt. Ich weiß nicht, ob es nötig war, ihn zu schälen, auf jeden Fall war es die elegantere Lösung.
Die Eier habe ich verkläppert und mit dem Kürbisfleisch vermischt. Mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt.
In zwei Pfannen in heißem Öl nun die Kürbisplätzchen, pardon die Bratlinge, knusprig ausgebacken.
Mit dem fruchtig, scharfen Chutney war es ein köstliches Abendmahl!


Das Chutney hatte ich mitgebracht, frei nach dem Motto: "Ich hab da schon mal was vorbereitet".
Richtig ist aber, ein Chutney muß einige Tage durchziehen, dann intensiviert sich das Aroma.
Sehr vorteilhaft ist bei Eingemachtem, es hält sich ein paar Wochen und lässt sich -schön verpackt- auch gut verschenken. Ist ja bald Weihnachten.

Kürbis-Chutney 

1,2  kg Muskatkürbis, das war etwa 1/6 des Ganzen
150 g Schalotten, fein geschnitten
1 säuerlicher Apfel, fein gewürfelt
1 Stck. frischer Ingwer, sehr fein gewürfelt
100 g Sultaninen
100 g Honig
1 Stck. frischer Chili nach Gusto
0,4 l sehr guter Weißweinessig
2 EL Salz
8 Pfefferkörner, 2 lange Pfefferkörner, 6 Zimtblüten

Den Kürbis schälen, das Innere, Weiche herausschneiden. Jetzt müsste es 1 kg sein. Das reine Fruchtfleisch in Stücke schneiden, davon eine Handvoll  in sehr gleichmäßige Würfel, und diese zur Seite stellen. Grobe und kleine Stücke getrennt in Schüsseln schichten und mit Salz bestreuen. Über Nacht an einem kühlen Ort ziehen lassen. Es tritt ziemlich viel Wasser aus.
Am nächsten Tag das Kürbisfleisch abspülen und mit Küchenkrepp abtrocknen. Die groben Stücke mit allen anderen Zutaten - außer dem Essig - im Topf zum Kochen bringen. Die Gewürzkörner vorher ins Teeei packen, so hat dieses wenigstens eine Daseinsberechtigung und kommt mal aus der hinterletzten Schublade heraus. Ungefähr 45 Min. köcheln lassen. Gelegentlich umrühren, damit es nicht ansetzt. Die genaue Zeit kommt darauf an, welche Struktur - oder heißt das jetzt neudeutsch Textur? - der Kürbis hat.
Ist das Fruchtfleisch zu Mus geworden, die kleinen Kürbiswürfel und den Essig dazu geben, noch weitere 10 Min. kochen lassen, das Alles übrigens im offenen Topf.
Jetzt wird noch einmal abgeschmeckt. Vielleicht fehlt noch Honig oder Essig?
In sterilisierte Schraubgläser füllen. Die Gläser auf den Kopf stellen für 15 Min., damit die Luft entweichen kann, dann ab in die Kühlung.
Jetzt braucht man nur noch Geduld bis zur ersten Verkostung. Ich habe dieses Chutney vor zwei Wochen gemacht und fand es jetzt schon äußerst köstlich.


Ich hatte auch noch Kürbissenf gemacht, ein Kürbis bringt ja Gewicht mit, da hat man was fürs Geld.
Meinen Senf, oder das dazugehörige Rezept  gebe ich ein anderes Mal dazu.

Buon Appetito!

Dienstag, 27. Oktober 2009

Besuch beim Chicorée - Anbauer!

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Mein Grünspargelbauer im Münsterland produziert in der Herbst/Winter-Jahreshälfte Chicorée. Es war schon länger mein Wunsch, mir diesen Betrieb einmal anzuschauen. Ich wollte immer schon wissen, wo der Chicorée wächst. Wo der Pfeffer wächst, weiß ich ja schon. Das habe ich im Frühling in Brasilien erfahren. Jetzt ist der Chicorée an der Reihe.
Ich erfuhr, das nur Sorten kultiviert werden, die aus der Zichorienwurzel, einer veredelten Art der Kaffee-Zichorie stammen. Sie wird zunächst im Freiland kultiviert, bis sie ausreichend Wurzelmasse entwickelt hat. Erst dann, also im Spätsommer, geht's in die Aufzuchthalle. Dort herrscht eine Atmosphäre wie im Weinkeller und es riecht auch etwas muffig.
Die Chicoréesprossen sind binnen drei Wochen ausgewachsen. Für meinen Geschmack sind sie dann recht groß. Ich ziehe kleinere Exemplare vor, aber der Verbraucher diktiert es offenbar so. Deshalb ist es gut, wenn man einen Anbauer des Vertrauens hat. Da werden auch mal Sonderwünsche berücksichtigt, wie in meinem Fall.
Die Stauden leben im Dunkeln und nur von Wasser und Dünger. Über die Art des Düngers schweigt der gemeine Bauer sich aus. Nur soviel, dass darin auch Mittel gegen Pilzbefall der Wurzeln enthalten sind.

Chicorée ist kalorienarm und basisch. Er enthält außerdem viele Vitamine und Mineralstoffe. Es spricht also viel dafür ihn regelmäßig zu essen.
Ich habe gleich eine Kiste Chicorée mitgenommen ( natürlich handverlesen ) und ein paar Stauden/Sprossen  nach der Art -der Freundin des guten Geschmacks- zubereitet. Es gibt ja unzählige Chicoréerezepte, viele mit rohen Sprossen, was ich gar nicht verstehen kann. Da ich rohen Chicorée nicht allzusehr mag, kommen für mich hauptsächlich geschmorte oder gebackene Varianten in Frage, wie man es in Italien und Frankreich liebt.
Heute gibt es mal Salat aus dem Ofen!

Entenbrust auf Chicorée -Orangensalat

1 Entenbrust pro Person
2-3 Chicoréesprossen pro Person
1 Orange, etwas Orangensaft
schwarze Oliven, in Olivenöl eingelegt
Weinessig, Senf
4 EL feinstes Olivenöl
Meersalz u. Pfeffer aus der Mühle

Den Chicorée waschen, vierteln und in einer feuerfesten Form einschichten. Mit Olivenöl und Orangensaft begießen, salzen, pfeffern und bei 200° für 20 Min. in den Ofen geben. Die Spitzen sollen schön braun und knusprig werden.

Mit einem scharfen Messer die Haut der Entenbrust rautenförmig einritzen und ohne Fett auf der Hautseite anbraten, bis sie braun und knusprig ist. Umdrehen, salzen, pfeffern und im Backofen bei 140° etwa 10 Min. ziehen lassen. Sie soll innen noch rosa sein.

Aus Essig, Senf, Salz, Pfeffer und etwas frischem Orangensaft eine Vinaigrette anrühren. Zum Schluss das Olivenöl dazu geben und die Vinaigrette über den Chicorée träufeln.

Eine Orange schälen, in Segmente zerteilen und mit der Entenbrust, dem Chicorée und den Oliven auf dem Salat anrichten. Der Chicorée - Salat kann kalt oder warm verspeist werden. Mir schmeckt er am besten lauwarm.

Buon Appetito!

Sonntag, 25. Oktober 2009

Die Maultasche ist gerettet, Gott sei Dank!


Die "Schwäbische Maultasche" wird von der Europäischen Union als regionale Spezialität ab Mitte November unter Schutz gestellt.

Das teilte das Landwirtschaftsministerium  aus Baden-Württemberg am Freitag, den 23.10.09 mit.
Wohlgemerkt, nur die mit Wurstbrät, Brot, Ei, Lauch und Zwiebeln gefüllten sind die originalen!
Sie dürfen also nur noch aus Baden-Württemberg und dem Regierungsbezirk Schwaben in Bayern kommen.
Als ich das las, war ich doch sehr froh, die vorgestern frisch gekauften schwäbischen Maultaschen mit der vorgeschriebenen Füllung - noch dazu vom schwäbisch hällischen Schwein - im Kühlschrank zu haben.

Sind das eigentlich jetzt Convenience?

Dienstag, 20. Oktober 2009

Alles Chillies oder was?

Gestern berichtete der Geniesser von seiner letzten Tomatenernte. Heute war es bei mir soweit. Die Tomaten sind zwar schon längst gegessen oder verarbeitet. (siehe meinen Blog vom 14.09.09) Bei mir war jetzt die letzte Chilischote, besser gesagt, die letzte "rote Jalapeño" an der Reihe. Die anderen Sorten, wie die rauchigen Chipotle, die zarten Blonden, die milden Pimentós del Padron, die feurigen Madras, die spitzen Serranos und natürlich die superscharfen Habaneros, sind schon winterfest verarbeitet. Einige zu Sauce verkocht und andere ganz einfach im Ganzen getrocknet. Was aber soll mit diesem letzten Sommergruß geschehen? Ich hatte mal mit meiner Begleitung in einem Restaurant wunderbare weiße Kabeljauloins gegessen, die mit Chilifäden garniert waren. Genau diese Fäden wollte ich haben.
 
Ich habe es so gemacht:

Die Chilischote entkernt und mit einem sehr scharfen und spitzen Messer in ganz feine Streifen geschnitten. An dieser Stelle war ich froh, dass es nur eine Schote war. Sie verströmte einen wahnsinnig beißenden Duft. Die Schärfe trieb mir die Tränen in die Augen und schlich mir in den Hals.
Die Streifen habe ich auf's Backblech verteilt, mit Salz bestreut und bei 80° im Backofen etwa 2 Stunden trocknen lassen. Zwischendurch habe ich Backpapier zwischen Blech und Chilistreifen gelegt, um die Feuchtigkeit aufzusaugen.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die Optik gefällt mir und die große Schärfe ist verflüchtigt. Ich erkenne sogar ein leichtes Röstaroma.

Der Vorteil des Trocknens ist: man kommt damit gut durch den Winter, Chili soll ja sehr vitaminreich sein!

Freitag, 16. Oktober 2009

Sonntagsessen Teil 3

Wohl dem, der einen Jäger in der Familie hat. Bei mir ist es der Schwager aus dem Sauerland. Der unglaubliche H.
Er hat schon so manchen Bock geschossen und mich dann mit den feinsten Teilen vom Reh oder Hirsch beglückt. Am liebsten aber ist mir ein Stück vom Wildschwein.
Diesmal war es ein wunderbarer Wildschweinrücken.

Wildschweinrücken rosa gebraten

1 Wildschweinrücken ca. 1,5 kg
Wurzelgemüse: Möhren, Staudensellerie, Porree, Pastinake
Lorbeerblätter, Thymian und Rosmarin, mögl. frisch
Wacholderbeeren
Tomatenmark
Knoblauch
Rotwein
Meersalz, Pfeffer a. d. Mühle
Olivenöl oder Butterschmalz



Das Fleisch vom Knochen lösen und kühl stellen. Die Knochen zerhacken und in Öl oder Butterschmalz kräftig anbraten. Das Wurzelgemüse zerkleinern und dazu geben. Tomatenmark kurz mit anrösten. Rotwein und Wasser zu gleichen Teilen peu a peu angießen. Pfeffer, Wacholderbeeren -etwas anquetschen-, wenig Salz und Kräuter dazu geben, und bis zu zwei Std. schmurgeln lassen. Durch ein Sieb abgießen und noch reduzieren bis die richtige Konsistenz erreicht ist. Wenn der Fond lange genug eingekocht wird, braucht man keine Butter zur Bindung.

Das ausgelöste Rückenfleisch in wenig Öl oder Butterschmalz kurz und kräftig rundherum anbraten, bis die Fasern geschlossen sind. Viel von den frischen Kräutern und den Knoblauch dazu geben. Für etwa 30 Min. in den Ofen schieben bei 120°.

Zum Servieren den Rücken in Scheiben schneiden und mit der Sauce angießen. Spätzle und Rotkohl dazu reichen.
Na, wenn das kein Sonntagsessen ist, genau das richtige für dieses graue Wetter. Mit einem feinen Roten wird es gleich noch bunter.

Buon Appetito!



Der gute Braten!

Es wird mit Recht ein guter Braten
gerechnet zu den guten Taten.
Und dass man ihn gehörig mache
ist weibliche Charaktersache.
Ein braves Mädchen braucht dazu
mal erstens reine Seelenruh.
Dass bei Verwendung der Gewürze
sie sich nicht hastig überstürze.
Dann zweitens braucht sie Sinnigkeit,
ja sozusagen Innigkeit,
damit sie alles appetitlich
bald so, bald so und recht gemütlich
begießen, drehen und wenden könne,
dass an der Sache nichts verbrenne.
In Summa braucht sie Herzensgüte,
ein sanftes Sorgen im Gemüte,
fast etwas Liebe insofern
für all die hübschen edlen Herrn,
die diesen Braten essen soll’n
und immer gern was Gutes woll’n.
Ich weiß, dass hier ein jeder spricht:
Ein böses Mädchen kann es nicht.
Drum hab ich mir auch stets gedacht
zu Haus und anderwärts:
Wer einen guten Braten macht
hat auch ein gutes Herz!

(Wilhelm Busch)

Montag, 12. Oktober 2009

Sonntagsessen Teil 2

Für viele Menschen sicher unvorstellbar. Zwei Stunden in der Küche zu verbringen, nur um Rotkohl zu kochen, den es doch schon fertig im Glas zu kaufen gibt. Nicht aber für Feinschmecker. Wer einmal diesen Duft in der Nase hatte und dann das herrliche Ergebnis auf dem Teller, vergisst Konserven und Tiefkühlkost für immer.

Rotkohl nach Art des Hauses

1 Rotkohl ca. 1 kg
Saft von 1 Orange
1 Glas Rot- oder Portwein
1-2 rote Zwiebeln
2 Boskop Äpfel
5 Zimtblüten, 5 Gewürznelken
1 frisches Lorbeerblatt
6 Pfefferkörner, 2 Pimentkörner
4 Wachholderbeeren
2 El. Butterschmalz
2 El Balsamessig
3 El Zucker
Salz und Pfeffer


Den Rotkohl wie üblich vorbereiten, putzen, waschen und kleinschneiden, -hobeln oder –schreddern.

Nun geht es richtig los:

In einem großen Topf zwei EL Zucker im Butterschmalz goldgelb karamellisieren. Darin die in Streifen geschnittene Zwiebel und die gewürfelten Äpfel andünsten. Jetzt kommt der Rotkohl dazu und wird peu a peu angeschmort, gesalzen und gepfeffert. Die Kunst des Salzens ist es, jetzt die Richtige Menge Salz zuzugeben, was jetzt nicht hineinkommt, kann man später kaum noch ausgleichen.
Die Gewürze, am besten in einem Teeei (das ist ja sonst zu nichts zu gebrauchen) dazu geben. Mit dem Saft der ausgepressten Orange angießen.
Ca. 20 min sollte der Kohl nun vor sich hinschmoren, im geschlossenen Topf.
Danach Rot- oder Portwein und den Balsamessig zugießen, nochmals 20 min schmoren lassen. Prüfen, ob die Flüssigkeitsmenge stimmt. Falls zuwenig, nachgießen, falls zuviel, im offenen Topf köcheln lassen. Die  Flüssigkeit sollte verdampft sein. In einer dreiviertel Stunde ist der Rotkohl fertig. Er hat noch etwas Biss und so soll es auch sein!
Jetzt kommt der schönste Teil des Kochvergnügens:

es darf abgeschmeckt werden. Vielleicht noch einmal mit Balsamessig und Pfeffer, natürlich aus der Mühle, aber wem sage ich das.
Falls etwas übrig bleibt vom Kohl dem Roten, kann man die Reste einfrieren, verschenken oder einfach Gäste dazu einladen.
Und immer daran denken: was man vorher nicht reinsteckt, kann man nachher auch nicht auslöffeln!

Buon Appetito!

Freitag, 9. Oktober 2009

Ein echtes Sonntagsessen! Teil 1


Tantchens  Spätzle
Das Schönste am Herbst ist, man nimmt sich wieder mehr Zeit zum Kochen, zumindest am Wochenende. Zu einem richtigen Herbst-Sonntagsessen gehören für mich drei Dinge: ein leckerer Braten, Rotkohl und jetzt kommt's, Tantchens Spätzle.
Tantchen ist meine Patentante. Sie wohnt in dem Dreiländereck: Schwaben, Franken und Hohenlohe. Die Ferien verbrachte ich Jahr für Jahr in ihrem Haus. So lernte ich in meiner Kindheit eine Küche kennen geprägt von der Sparsamkeit der Schwaben, der Geselligkeit der Franken und dem hohen Anspruch des Hohenlohe Kreises.
Sonntags gab es natürlich immer "Spätzle".  Klassisch dazu sind  Linsen, aber Sonntags gab es Bratenfleisch mit Sauce. An die Braten kann ich mich kaum erinnern, wohl aber an die Sauce. Mehr brauchte ich nicht. Spätzle mit Sauce, ein himmlisches Vergnügen. Als ich meine erste Wohnung mit eigener Küche hatte, bekam ich von ihr das Rezept.
Es reicht eigentlich für 4 Personen, aber wir haben die Menge in unserem Dreipersonenhaushalt immer geschafft.

350 g Mehl
4 Eier, zimmertemperiert
4 Schluck Wasser, lauwarm  (nicht Glas, sondern Schluck)
Salz

Die Eier mit Mehl und Salz verrühren, das Wasser dazu geben und solange rühren, bis der Teig Blasen wirft. Tja, das ist schon alles.
Ich arbeite meistens mit dem "Spätzleschwob". -Ein Gerät, dass man auch als Kartoffelpresse nutzen kann, allerdings nicht umgekehrt. Und auch für Spaghettieis-. Den Teig jetzt nur noch portionsweise in kochendes Salzwasser drücken, herausnehmen, sobald sie an der Oberfläche schwimmen, und in Butter schwenken.
Tantchen schabte die Spätzle natürlich vom Brett. Bei ihr kamen die Spatzen  niemals „ nackig“ auf den Tisch. Sie wurden mit einem zarten Schmelz serviert.
Dazu wurde Mutschelmehl (das ist ein sehr feines Paniermehl) in reichlich Butter hellbraun geschmolzen und unter die fertigen Spätzle gemischt.
Falls doch mal etwas von den Spätzle übrig bleibt, am nächsten Tag Käsespätzle daraus machen und mit Salat servieren.

An die Teller fertig, los. ...mmmh!


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Mittwoch, 7. Oktober 2009

Heute mal Krokant für Mathematiker!


In allen Parks, Stadtgärten und Wäldern liegen jetzt neben und unter Blättern auch Eicheln, Kastanien und Bucheckern auf dem Waldboden. Und jetzt, wenn man genau hinschaut, sieht man ihn wieder:
"Den gemeinen Bucheckernsammler".
Kaum ein Besuch an diesen Örtlichkeiten, ohne ihn zu sichten. Ganz schlau geht er vor. Nicht nur einfach aufsammeln, sondern bewaffnet mit Schüppe und Handfeger geht er hier seiner Berufung nach.
In meiner Wohngemeinschaft gibt es auch so ein Sammlerexemplar. Ist er dann von dem Beutefang zurück, begibt er sich an sein Werk: das Auspuhlen der Eckern. In stundenlanger Knibbelarbeit schafft er in einer halben Stunde gerade mal 15 Gramm der köstlichen Kerne (oder aber: aus 250 g Eckern wurden nach 210 min 150 g nackte Kerne).
Sind endlich alle geschafft, an erster Stelle der Sammler selbst, wird ein Karamell hergestellt.
Dazu nimmt man etwa zu gleichen Teilen Zucker und Bucheckern, in diesem Fall je 150 Gramm  -genauso verfahren wie früher bei der Herstellung von Karamellbonbons, das hat doch wohl jeder von Euch schon mal gemacht-.
Ist der Zucker flüssig und schön hellbraun, gibt man die Bucheckern in den Topf. Schnell umwenden und auf eine Platte streichen, die zuvor mit Backpapier ausgelegt ist. Erkalten lassen und geniessen!
Ein kleiner Feinschmecker-Tipp:  Das Backpapier vorher gut mit Butter einpinseln, dann schmeckt's noch besser.

Sonntag, 4. Oktober 2009

Mittagessen im Stadtpark!


Am Samstag blieb die Küche kalt bei mir. Ich ging, in netter Begleitung, zum Essen in die Orangerie im Stadtpark.
Seit einigen Monaten kocht dort ein neuer Mann, Michael Hau. -Der Geniesser berichtete darüber in seinem Blog vom 13.09.09-

Ich hatte schon einige Gerichte auf dem kulinarischen Treffpunkt bei ihm gegessen, die mich alle sehr überzeugten. Jetzt also entschied ich mich für ein kleines Menü.  4 Gänge für unter 50.00 Euro, da kann man nicht meckern.
Allein das Amuse Bouche war ein kleiner Gang für sich, somit also fast 5 Gänge.
Das Essen begann mit einer Variation von:
Paprika, sie kam als zweifarbige Praline daher,
Kartoffelauflauf mit Kartoffelstroh,
Klößchen von und mit Garnele  (Amuse Bouche).
Als Vorspeise gab es eine Terrine von Entenleber mit Pfifferlingen, zartem Gelee und Shisokresse.
Als Hauptgang -ein echter Klassiker-Tournedos vom Rinderfilet (hatte ich ewig nicht gegessen, vor allem nicht so gut) mit Grappa-Rosinensauce, jungem Lauch und Süßkartoffelgnocchi.
Zum Dessert gab es Beeren in Champagnergelee mit Holunderblütensorbet.
Die Weinbegleitung hat der Chef höchstpersönlich für mich ausgesucht.
Besonders erwähnenswert ist dabei ein Semi Dulce Rioja zur Terrine. das passte wirklich perfekt!

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