Montag, 31. Oktober 2011

Locker aus der Hüfte!


Vorgestern war der Tag, an dem ich eigentlich nach Würzburg fahren wollte, zum Blogger Treffen. Etwa vierzig Blogger, Köche und Journalisten kamen dort zusammen, um sich in der Osteria Trio bei gutem Essen näher kennenzulernen. 
Simone, Noemi und Evi haben den Abend so schön vorbereitet, dass es mir schon sehr leid tat, kurzfristig absagen zu müssen.

Der Grund hierfür war die Teilnahme an einer Trauerfeier. Da kann man nix machen.

Ich freue mich schon jetzt darauf, im nächsten Jahr oder zu einer anderen Gelegenheit an einer Fortsetzungsveranstaltung teilzunehmen.


So musste ich schnell umdenken und schauen, was noch in der Tiefkühltruhe schlummert. 
Ein Stück Lammhüfte vom Ibinghof lachte mich an und der Lammfond war ja schon fertig, siehe hier.


Das Fleisch habe ich kurz und scharf angebraten und dann im Ofen -mit Kräutern und Knoblauch- bei 100° 15 Minuten nachziehen lassen.
Dazu gab es gebratenen Spitzkohl mit Salbei -der Winterkohl ist schön kräftig im Geschmack und passt gut zum Lamm-
Und -wie so häufig bei uns- gab es zum Lamm ein Kartoffelgratin.


Nach dem vorzüglichen Essen habe ich mich mit dem werten Herrn Gemahl durch den Limoncello getrunken, der war ja eigentlich für Würzburg gedacht. 
Es war schon interessant -genau wie bei einer Weinverkostung mit unterschiedlichen Gläsern- hat das Likörchen aus jeder Flasche etwas anders geschmeckt.

Tja, watt mutt, datt mutt. Skål!

Sonntag, 23. Oktober 2011

Lamm und Lammfond!


Es war wieder Schlachtfest auf dem Ibinghof in Wetter. Sonja Gehlen-Bremer hatte mehrere Bentheimer Lämmer/Schafe geschlachtet und es gab wieder einen Hofverkauf. Ausserdem verkaufte sie das wunderbare Fleisch am Wochenende auf dem Herbstmarkt bei Manufactum in Waltrop. Ich kaufte reichlich ein, z.B. Lammschulter, -hüfte, -würste, aber auch kiloweise Lammknochen für einen Fond. Alle samt wunderbare Produkte.


Am Tag zuvor wurde auf dem Hof gewurstet und ich ergatterte auch noch ein paar Gläser Wurstebrühe. Damit goss ich z. Teil die gut angerösteten Knochen an, den Rest verwurstete ich in einem Weiße Bohnen Eintopf. Das war ganz köstlich, kein Fleisch dran, aber lecker.


Da es eine große Menge Lammknochen war, röstete ich sie im Backofen an, im Topf wäre es nicht gegangen.
Die genaue Zubereitung von Fonds ist in den Blogs ja schon reichlich beschrieben worden. 
Die Vorgehensweise ist immer dieselbe, egal, ob Kalbs- oder Lammknochen. Hier habe ich mal Wildfond gepostet. Besonders gut gefällt mir dieser Fond hier von Robert. Er beschreibt alles immer sehr exakt und penibel, da kann ich mir eine Scheibe von abschneiden. Bei mir geht alles so aus dem Bauch heraus.


Wie Robert schon schreibt, besonders angenehm ist diese Tätigkeit nicht. Es dauert viele Stunden, es ist warm in der Küche und der Duft bleibt noch tagelang danach in der Luft hängen.


Das Ergebnis allerdings entschädigt einen doppelt und dreifach. Nach mehreren Stunden hatte ich den Fond durch ein Sieb getrieben und über Nacht kühl gestellt. Am nächsten Tag konnte ich das Fett dann mühelos abnehmen. Den gesamten Fond habe ich nicht gesalzen. Es war einfach der Geschmack aus sich selbst heraus. Nur ein paar Gewürze, Kräuter und etwas Wurzelwerk, das ist alles. Nur das was oben rein kommt, kommt dann unten auch heraus.


Bevor ich den Fond in Gläser füllen konnte, musste ich ihn nochmal erhitzen, er war nämlich total geliert.


Sauce am Stück, gefällt mir die Bezeichnung. Ein sehr feiner Geschmack, ich könnte sie so auslöffeln.


Nun bin ich für die trübe Jahreszeit gerüstet. Lammfilets oder sonstiges, ihr könnt kommen, die Sauce ist bereits fertig.


Ein besonders großer Knochen vom Hals hat sich doch tatsächlich als Braten entpuppt. Der wurde gleich angeschnitten und vertilgt.

Buon Appetito!

Mittwoch, 12. Oktober 2011

Torta di Datterini, Tomatentarte alla Tarte Tatin!


Dieses Gericht beginnt mit einem ganz zarten Pflänzchen, dem Wildfenchel, oder besser gesagt: Finocchio selvatico .
Mitgebracht, im Handgepäck von Catania Sizilien nach Düsseldorf hatte er doch erstmal etwas gelitten. Der dicke Stumpf war erstmal total tot, aber nach einiger Zeit kamen neue Seitentriebe, welch ein Glück.
Viel kann ich noch nicht ernten, aber so als Aroma zu gebackenen Tomaten auf einer Tarte reicht es schon.

Die kleinen sizilianischen Datterini Tomaten sind für die Bereitung einer Tarte Tatin bestens geeignet. Sie haben wenig Glibberzeug im Inneren, also wenig Wasser und daher viel festes Fruchtfleisch.
Der Teig wird schön knusprig und weicht nicht durch.


 Für eine Pfanne mit 20 cm Ø brauchte ich folgende Zutaten:
  • 100 g Mehl
  • 50 g kalte Butter
  • 1 EL kaltes Wasser
  • Salz
  • Datterini Tomaten, soviele, bis der Pfannenboden damit ausgelegt ist
  • Knoblauch
  • Zucker
  • Salz, Pfeffer
  • Butter
  • Olivenöl
  • Und natürlich etwas vom zarten Plänzchen für's Aroma
Aus den Zutaten rasch einen festen Teig kneten. Einen ganz normalen Mürbeteig. Ihn anschließend im Kühlschrank mindestens eine Stunde ruhen lassen.


In der Zwischenzeit in etwas Olivenöl den feingewürfelten Knoblauch andünsten. Die Tomaten in dem Knoblauch-Ölgemisch schwenken, dann abkühlen lassen.
Die Pfanne mit Kückenkrepp auswischen, mit Backpapier auslegen, Butterflöckchen daraufgeben und mit Zucker bestreuen. Nun das zarte Pflänzchen und die Tomaten darauf verteilen.
Den Mürbeteig dünn ausrollen und die Tomaten damit abdecken. Das ist mir nicht ganz gut gelungen, der Teig war nicht so geschmeidig durch die Buttermenge. Die gerissenen Stellen habe ich einfach mit Teigstreifen abgedeckt und so getan, als müsste es so sein.


Bei 180°  im Backofen für eine gute halbe Stunde sah die Tarte dann so aus. Die Teigseite etwas zu dunkel, aber die Oberseite braucht sich nicht verstecken. Die Tomaten waren schön karamelisiert und fruchtig süß.


Sie schmeckte uns mit und ohne Parmigiano gleichermaßen gut.

Die Idee zu dieser Tarte habe ich aus dem Buch "Cucina Siciliana" von den zwei Bloggerinnen dieses Blogs

Buon Appetito!

Samstag, 8. Oktober 2011

Abgrillen war angesagt!


Gott sei Dank, das gute Wetter haben wir noch genutzt letztes Wochenende und haben total gesund gelebt.


Wir haben gegrillt, was das Zeug hält. Vor allem viel Gemüse, die Pastinaken waren ein Traum.


Und dann der Lachs.


Und die Entenbrust mit Salbei.


Und Lammkrone, dazu Tomaten aus eigenem Anbau, bin ich so stolz. 


Und die Salsicce von der Signora Coniglio.


Und zum Schluss einen Limoncello fatto in Casa, meine eigene Herrstellung. Ach, das Leben kann so schön sein.

Buon Appetito!

Samstag, 1. Oktober 2011

Die Lizenz zum Schnaps machen: Limoncello siciliano!


Wenn dir das Leben Zitronen beschert, dann solltest du Limonade daraus machen und jemanden finden, dem das Leben Wodka beschert hat, um zusammen eine Party zu feiern.  Ron White


Die Party muss ich wohl alleine feiern, da ich niemanden kennengelernt habe, der Wodka im Überfluss hat. 
Allerdings kenne ich da jemanden, der mir reinen Alkohol aus Sizilien eingeschenkt, scusi, mitgebracht hat, und zwar Buon Gusto. Bin mal gespannt, wie der als Limoncello schmeckt.


Vier  Dinge braucht die Frau, für die Herrstellung von Limoncello: 
  • 1/2 l Alkohol, 95%ig
  • 5  Bio Zitronen, wichtig, man benötigt ja nur die Schalen
  • 280 g Zucker
  • 1 l Wasser
Mit den Mengenangaben ist das so eine Sache. Da habe ich nachgeforscht und nachgefragt. Die Spannen der Mengenverhältnisse sind enorm groß. Auch bei den Umdrehungen  -sprich Alkoholgehalt-  war ich ziemlich unschlüssig. Aus verschiedenen Büchern habe ich mir dann dieses Rezept zusammen gestellt. Es ist viel weniger süß, als alles, was ich bisher probiert habe. Genau das wollte ich haben.
Jetzt mal eine Frage an Mathematiker unter euch: gehe ich recht in der Annahme, das es jetzt 33° sind? Also noch Likör? Oder ist das schon Schnaps?
Lauter Fragen, die die Welt bewegen, enttäuscht mich bitte nicht mit der Antwort.

    Bio Zitronen habe ich selbst auf dem Markt gekauft. Woher stammen die eigentlich? Das habe ich nicht weiter gefragt, sollte ich vielleicht beim nächsten Mal tun.


    Schon konnte ich loslegen, Zucker und Wasser sind immer im Haus. Beides zusammen kochen und dann abkühlen lassen.
    Die Zitronen mit dem Sparschäler abschälen und diese in feine Streifen oder Zesten schneiden. Den Juliennes Reißer habe ich absichtlich nicht genommen, ich befürchtete, es könnten sich die ätherischen Öle verflüchtigen. Genau diese will ich aber haben.
    Die Zitronenzesten in weite Gefäße geben und mit Alkohol aufgießen. Und warten......warten.......warten....
    Fünfzehn Tage lang. Im Dunkeln und bei Raumtemperatur. Also die Flaschen im Dunkeln, nicht ich.
    Nur ab und zu mal gucken.


    Dann endlich, nach fünfzehn Tagen den Schnaps mit dem Zitronen Trester auf ein Sieb gießen.
    Schon wieder warten..... nämlich, bis die gesamte Flüssigkeit herausgetropft ist, notfalls etwas nachdrücken.

    Was kann ich mit dem Zitronen Trester noch machen? Er schmeckt richtig gut und knackig, ist wahrscheinlich auch nicht ohne °.
    Vielleicht mit Schokolade umhüllen?



    Na bitte, geht doch, alla Salute!

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