Dienstag, 25. August 2009

Einkaufen in Italien!

Posted by Picasa

Die Chittara habe ich auf einem der typischen Bedarfsmärkte der Italiener in den Abruzzen erworben.
Ich sehe noch den Verkäufer vor mir, wie ungläubig er mir erklärt hat, wie dieses Gerät zu verwenden ist. Wahrscheinlich dachte er, ich halte es für eine Gitarre, auf der man musiziert.
Die Chittara besteht aus einem Buchenholzrahmen, auf dem feine Metallfäden oder Saiten gespannt sind. Die Abstände sind millimetergenau. Es gibt zwei Seiten, oben ist der Abstand fein für Spaghetti, und unten etwas breiter für Maccheroni.

Für die Teigzubereitung von Pasta alla Chittara brauche ich:

  • 400 g Hartweizenmehl
  • 4 Eier
  • Olivenöl
  • Meersalz

Die Zutaten werden entweder mit der Hand oder mit der Küchenmaschine zu einem geschmeidigen Teig verknetet. Dieser muß er etwa 1 Stunde ruhen, damit sich der Weizenkleber richtig ausbilden kann.
Danach wird er gleichmäßig dünn ausgerollt, das darf auch mit der Nudelmaschine sein, und zwar genau so dünn, wie der Abstand der Saiten der Chittara ist. Das hat zur Folge, daß die Spaghetti oder Maccheroni im Querschnitt eckig sind, und genau das ist auch gewollt. So hat die Pasta zum Einen einen deutlich anderen Biss und zum Anderen die Möglichkeit viel mehr Sauce aufzunehmen als anders hergestellte Pasta.
Also, auf jeden Fall ist es einen Versuch wert, es einmal zu auszuprobieren.

Zur Pasta alla Chittara passen alle möglichen Saucen, mir gefiel jetzt ein frischer Pesto von Dickebohnen.

Dazu brauche ich:

  • 1 kg Dickebohnen mit Schoten
  • 1 Bund Basilikum
  • 1 EL Pistazien
  • 1 EL geriebener Käse, z.B. Parmesan
  • feinstes Olivenöl
  • Meersalz, Pfeffer a. d. Mühle
  • Chili und Knoblauch nach Gusto

Die Dickebohnen sollten möglichst klein sein, die größeren sind mir zu mehlig.
Zuerst die Bohnen döppen, eine Minute in Salzwasser blanchieren, mit kaltem Wasser abschrecken und dann enthülsen. Das muß unbedingt sein, die Lederhaut der Bohnen lässt sich nicht gut zerkleinern und ist außerdem unverdaulich. Es bleiben nur etwa 150 g feine, zarte Bohnenkerne übrig, aber der Aufwand lohnt sich.
Die Pistazienkerne werden in der trockenen Pfanne kurz angeröstet, das geht sehr schnell, also dabei stehen bleiben. Die Zutaten in die Moulinette geben, vom Öl erst einmal nur 2-3 EL. Salz und Pfeffer vorsichtig dosieren und Chili und Knoblauch nach Geschmack dazu geben. Es soll eine streichfähige Paste ergeben. Wer hat, gibt etwa einen TL kleingeschnittene konfierte Zitronen dazu.
Mit gekochten Spaghetti, vielleicht etwas Nudelkochwasser und geriebenem Parmesankäse, ist es ein feines Pastagericht.

Buon Appetito!

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