Mittwoch, 11. November 2009

Ein Linsengericht!

Kürzlich gelesen in der FAZ!

Ein Linsengericht ist das Verlockende, das zur Missachtung wahrer Werte verleitet.
Die Linse ist seit biblischen Zeiten ein Urkorn der Politik. Diese wird umso komplizierter, je besser die Linsen zubereitet werden.
Am besten kann das immer noch die schwäbische Hausfrau, die sie in Fleischbrühe köcheln (nicht kochen!) lässt und mit geräuchertem Speck, Zwiebeln, Knoblauch und einem Schuss Essig auf Spätzle serviert.
FAZ v. 15.10.09

Das wollen wir doch mal sehen, hier ist mein Linsenrezept:

Linsen  Gericht


250 g Linsen
1 dünne Scheibe Speck nach Gusto, luftgetrocknet
1 Knoblauchzehe
1 Zwiebel
1 frisches Lorbeerblatt
1 EL Honig
1 EL Balsamessig
Meersalz, Pfeffer a. d. Mühle
Schnittlauch

Die Linsen ca. eine Std. in kaltem Wasser einweichen. Dadurch wird verhindert, daß die Linsen beim Kochen aufplatzen. Mit Salzwasser aufsetzen, ein frisches Lorbeerblatt, Speck nach Gusto, die ganze Zwiebel und eine Knoblauchzehe dazu geben und ca. 15 Min. köcheln lassen. Zwiebel, Knoblauch und Lorbeerblatt fische ich später heraus, ich möchte nur den Geschmack haben.
Die genaue Garzeit hängt davon ab, wie lange die Ernte zurückliegt, genauer gesagt, wie alt die Linsen sind. Deshalb gilt es auf das empfohlene Haltbarkeitsdatum zu achten. Je frischer/jünger die Linsen sind, desto kürzer die Garzeit.

Sind die Linsen gar - sie sollten auf jeden Fall noch Biss haben -, den Honig mit dem Balsamico im Topf auflösen. Die Linsen darin schwenken. Der Balsamico muss nicht ein ganz alter sein. Zum Kochen, also warm verwendet, tut´s ein etwa 6 Jahre Gelagerter. Mit frischem Pfeffer abschmecken. Als Farbtupfer mit Schnittlauch bestreuen.

Mit hausgemachten Spätzle ist das eine Delikatesse. Siehe meinen Blog vom 09.10.09.


In früherer Zeit wurden die großen Tellerlinsen verwendet, sie waren preiswert und nahrhaft. Mir waren sie immer zu mehlig, bestenfalls zur Linsensuppe zu gebrauchen. Nahrhaft ist ja heute nicht mehr wichtig, es gibt alles, was der Körper braucht, im Überfluss. Ich nehme also die kleinen grünen Linsen, sie sind delikater und sehr nussig im Geschmack. Es gibt sie aus Umbrien und Sizilien und aus Le Puy (Frankreich), aber inzwischen werden sie auch in Deutschland wieder angebaut, z. B. im Schwabenländle. Da kann man sich die langen Lieferwege schenken.
Die Kombination von Linsen und Spätzle hat auch einen gesundheitlichen Aspekt. Erst in dieser Kombination wird das Eiweiß der Linsen durch die Stärke der Spätzle hochwertiger aufgeschlossen. Die jeweils enthaltenen Aminosäuren ergänzen sich und werden dadurch wertvoller für unseren Körper. Das ist für Vegetarier besonders wichtig!

Buon Appetito!

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