Sonntag, 22. April 2012

Notizen aus Sizilien I, Essen in Marthas Garten!


Zu einem traditionellen, sizilianischen Menü trafen wir uns mit Freunden von der Sprachschule Solemar in Porticello in Marthas wunderbarem Garten voller Zitronenbäume. Der Duft der Blüten erwischte uns wie ein Parfüm, war also quasi schon der Aperitivo.
Martha ist eine Slow Food Köchin der ersten Stunde, das merkt man bei der Produktauswahl und an der liebevollen Zubereitung der Speisen.
Gleich der erste Gang, oder war es der kleine Gruß aus der Küche, überraschte durch die ungewöhnliche Kombination. Polpette di Sardine con Salsa di Pomodoro. ein Sardinenklößchen gefüllt mit Pinienkernen und Minze, mit Tomatensauce umhüllt. Dazu ein selbstgebackenes Brot mit röscher Kruste. Ein herrlicher Einstand!

Cozze in Brodo alla siciliana, schön aromatisch. Also da nehme ich doch lieber die deutsche Bezeichnung: Muscheln im Sud.


Der Salat vom Polipo mit Pesto, herrlich sanft in der Konsistenz und Cedro Zitronen mit ihrer leichten unaufdringlichen Säure machten den Gaumen frisch für die nächste Runde.



Hausgemachte Tagliatelle mit wildem Fenchel, kandierten Orangen, geriebenes und mit Mandeln geröstetes Brot und eingelegten Sardellen. Das ist Marthas Version von dem palermitanischen Gericht Pasta con le Sarde. Die süß-bitteren Orangen harmonierten ausgezeichnet mit dem duftenden Wildfenchel. Und bei Pasta schmelze ich eh dahin.


Pesce fritto, oder wie Martha es nennt: Tempura alla Pesce. Gamberoni und Triglie in einem hauchdünnen Teigmantel, dazu eine Mangoldsauce. Da roch man noch das Meer, so frisch waren die Fische.
Bis dahin wurden die Speisen begleitet vom Grillo, einem Weißwein aus einer alten traditionellen, sizilianischen Rebsorte.


Den Löffel Gelato al Liquiritzia, Lakritzeis, zwischen dem Fisch und dem Dessert hatte ich nicht fotografiert, es wäre es aber allemal wert gewesen. Wunderbares Spiel von herb und süß.
So liegt nur der leere Löffel über der Torta Mascapone con Filo di Salsa al Caramello,
auch hier das gleiche Mundgefühl, schön ausgeglichen.


Zwischen den Gängen blieb immer etwas Zeit sich im Garten umzutun. Maria zeigte mir, wie und wo der wilde Spargel wächst. Alleine hätte ich den niemals gefunden. Mal schaun, was ich damit anstellen kann. Ich dachte an einen Pesto, aber ich habe hier keinen Mixer.



Ein gelungener Sonntag mit einem köstlichen Essen. Ja, kochen und genießen, das können sie, die Sizilianer/innen.
Über eins möchte ich aber mal mit Martha sprechen, die Farbe der Tischdecken. Da könnte man vielleicht etwas ändern!

Bbon Appititu!

10 Kommentare:

  1. Oh, in diesem Garten wäre ich auch gerne zu Gast - beneidenswert.

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  2. Soweit ich sehen kann, ist die Tischdecke pink. - Was ist denn daran verkehrt? *tzä*

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    1. Liebe Nata, mir war das zu dem Essen zu schrill. Aber es ist ja wohl wie alles Geschmacksache.

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  3. Bitte,bitte sprich auch über die Rezepte!!!!!
    mit sehnsüchtigen Grüßen
    Gunnar

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    1. Gunnar, daran arbeite ich noch, gestern war ich nur Gast, demnächst stehe ich am Herd!
      Saluti!

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  4. auch die Rheinische Post widmet sich heute dieser wunderschönen Insel. Ihnen eine schöne und genussvolle Zeit.
    http://www.rp-online.de/reise/berichte/den-fruehling-auf-sizilien-entdecken-1.2784827

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  5. Mit Ihrer Erlaubnis habe ich den Link auf Facebook veröffentlicht. Falls Sie noch Tipps brauchen, ich bin noch mehrere Monate hier!
    Saluti!!

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    1. Sie haben dem Ruhrgebiet schon wieder den Rücken gekehrt und dürfen Sizilien nun für Monate genießen? Ein schönes Lebensmodell.

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    2. @FrH. Ja, ich weiß es nach über 40 Jahren Berufstätigkeit sehr zu schätzen.
      Ich grüße Sie!

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