Gurkenzeit, Einmachzeit!
Ich hatte mir fest vorgenommen, an diesem Wochenende Salzgurken einzulegen.
Aber, oh Schreck, ich hatte das Rezept hierfür nicht mehr im Kopf. Vor zwei Jahren legte ich zum ersten Mal Salzgurken, milchsauervergoren, ein. Ist ja schon 'ne Weile her. Die Vorgehensweise ist nicht schwierig, aber das Mengenverhältnis Salz zu Wasser wußte ich nicht mehr. Bis vor kurzem schaute ich einfach im Internet nach. Die beste Adresse für solche Rezepte war die von der Servicezeit Essen & Trinken WDR Fernsehen.
Darauf war seit zig Jahren immer Verlass. Aber jetzt nicht mehr. Seit einigen Wochen gilt bei öffentlich- rechtlichen Fernsehanstalten ein neues Gesetz. Was genau dieses besagt, weiß ich nicht, nur, dass die Programme nicht mehr länger als drei Monate abrufbar sind. Schade!
Da ich die Gurken nun gekauft hatte, 3,5 kg, mußten sie schließlich verarbeitet werden.
Es musste doch ein brauchbares Rezept zu finden sein in meiner Kochbuchsammlung (ca. 150 Stück). Fündig wurde ich in dem alten Henriette Davidis Kochbuch. Das habe ich vor vielen Jahren auf dem Flohmarkt für 8,00 DM gekauft. Eine schöne alte Schwarte. Andere alte Kochbücher, Jahre später, waren nicht mehr so erschwinglich.
Bei Henriettes Rezept "Gute Salzgurken" geht man folgendermaßen vor :
Zu 35 L Salzgurken nehme man 13 L Brunnenwasser, je härter umso besser.
Zu jedem Liter 50 g Salz.
Folgende Kräuter können im reichlichen Maße angewendet werden:
Dill, Meerrettich, Dragon, Blätter von Sauerkirschen, feinblättriges Basilikum (ich bin erstaunt, das hatte sie schon), Weinblätter, Weinranken, Pfeffer, Nelken, Nelkenpfeffer. Was man hiervon nicht hat, kann wegbleiben.
Das ist ja sehr beruhigend, die Hälfte davon habe ich nicht im Haus!
Außerdem braucht man dringend für 20 Pfennige Weinstein. Oje, das Buch ist weit über hundert Jahre alt. Welche Menge wäre das heute? Bei einem Telefonat mit meiner Winzerin des Vertrauens in der Pfalz erfuhr ich, dass man den Weinstein getrost weglassen kann. Sie macht es auch "ohne".
Gott sei Dank, die Gurken sind gerettet!
So begann ich also mit den Vorbereitungen.
Zunächst legte ich die gebürsteten Gurken in Salzwasser ein und das über Nacht.
Mit meinen 3,5 kg Gurken, die natürlich schön grün waren, wie Henriette es empfielt, war ich zwar nicht Davidis like, aber es war immer noch zu üppig für mein großes Einmachglas. Da passen nur etwa 2 kg rein. Dazu brauchte ich 150 g Salz (ob Henriette schon Meersalz verwendete?) und 3 L Wasser. In Ermangelung des Brunnenwassers nahm ich ganz normales Leitungswasser (die restlichen Gurken legte ich in Essig ein).
Am nächsten Tag nahm ich die Gurken aus dem Salzwasser und drapierte sie in das peinlichst saubere Einmachglas. Dazwischen legte ich reichlich Gurkendill und Dragon (Estragon). Die anderen Zutaten hatte ich ja nicht im Haus. Aus 150 g Salz und 3 L kaltem Wasser bereitete ich eine Salzlösung, goss das Ganze damit auf und deckte das Glas mit Küchenkrepp ab. Henriette nahm natürlich ein Holzfass und deckte mit einem Porzellanteller und einem Küchentuch aus Leinen ab.
So steht mein dekoratives Gurkenglas jetzt in meiner Küche für ein paar Tage. Durch die Zimmertemperatur kommt die Milchsäurevergärung richtig in Schwung.
Ist die Salzlösung im Glas trüb geworden, was ganz normal, ja sogar gewollt ist, sollte das Glas kühl gestellt werden. In Ermangelung eines alten kühlen Kellers habe ich die Gurken umgefüllt in mehrere kleine Gläser und in den Kühlschrank gestellt.
Nach etwa 3 Wochen werde ich die ersten Salzgurken probieren. Mit den anderen rette ich mich über den ganzen Winter.
Buon Appetito!
Ich hatte mir fest vorgenommen, an diesem Wochenende Salzgurken einzulegen.
Aber, oh Schreck, ich hatte das Rezept hierfür nicht mehr im Kopf. Vor zwei Jahren legte ich zum ersten Mal Salzgurken, milchsauervergoren, ein. Ist ja schon 'ne Weile her. Die Vorgehensweise ist nicht schwierig, aber das Mengenverhältnis Salz zu Wasser wußte ich nicht mehr. Bis vor kurzem schaute ich einfach im Internet nach. Die beste Adresse für solche Rezepte war die von der Servicezeit Essen & Trinken WDR Fernsehen.
Darauf war seit zig Jahren immer Verlass. Aber jetzt nicht mehr. Seit einigen Wochen gilt bei öffentlich- rechtlichen Fernsehanstalten ein neues Gesetz. Was genau dieses besagt, weiß ich nicht, nur, dass die Programme nicht mehr länger als drei Monate abrufbar sind. Schade!
Da ich die Gurken nun gekauft hatte, 3,5 kg, mußten sie schließlich verarbeitet werden.
Es musste doch ein brauchbares Rezept zu finden sein in meiner Kochbuchsammlung (ca. 150 Stück). Fündig wurde ich in dem alten Henriette Davidis Kochbuch. Das habe ich vor vielen Jahren auf dem Flohmarkt für 8,00 DM gekauft. Eine schöne alte Schwarte. Andere alte Kochbücher, Jahre später, waren nicht mehr so erschwinglich.
Bei Henriettes Rezept "Gute Salzgurken" geht man folgendermaßen vor :
Zu 35 L Salzgurken nehme man 13 L Brunnenwasser, je härter umso besser.
Zu jedem Liter 50 g Salz.
Folgende Kräuter können im reichlichen Maße angewendet werden:
Dill, Meerrettich, Dragon, Blätter von Sauerkirschen, feinblättriges Basilikum (ich bin erstaunt, das hatte sie schon), Weinblätter, Weinranken, Pfeffer, Nelken, Nelkenpfeffer. Was man hiervon nicht hat, kann wegbleiben.
Das ist ja sehr beruhigend, die Hälfte davon habe ich nicht im Haus!
Außerdem braucht man dringend für 20 Pfennige Weinstein. Oje, das Buch ist weit über hundert Jahre alt. Welche Menge wäre das heute? Bei einem Telefonat mit meiner Winzerin des Vertrauens in der Pfalz erfuhr ich, dass man den Weinstein getrost weglassen kann. Sie macht es auch "ohne".
Gott sei Dank, die Gurken sind gerettet!
So begann ich also mit den Vorbereitungen.
Zunächst legte ich die gebürsteten Gurken in Salzwasser ein und das über Nacht.
Mit meinen 3,5 kg Gurken, die natürlich schön grün waren, wie Henriette es empfielt, war ich zwar nicht Davidis like, aber es war immer noch zu üppig für mein großes Einmachglas. Da passen nur etwa 2 kg rein. Dazu brauchte ich 150 g Salz (ob Henriette schon Meersalz verwendete?) und 3 L Wasser. In Ermangelung des Brunnenwassers nahm ich ganz normales Leitungswasser (die restlichen Gurken legte ich in Essig ein).
Am nächsten Tag nahm ich die Gurken aus dem Salzwasser und drapierte sie in das peinlichst saubere Einmachglas. Dazwischen legte ich reichlich Gurkendill und Dragon (Estragon). Die anderen Zutaten hatte ich ja nicht im Haus. Aus 150 g Salz und 3 L kaltem Wasser bereitete ich eine Salzlösung, goss das Ganze damit auf und deckte das Glas mit Küchenkrepp ab. Henriette nahm natürlich ein Holzfass und deckte mit einem Porzellanteller und einem Küchentuch aus Leinen ab.
So steht mein dekoratives Gurkenglas jetzt in meiner Küche für ein paar Tage. Durch die Zimmertemperatur kommt die Milchsäurevergärung richtig in Schwung.
Ist die Salzlösung im Glas trüb geworden, was ganz normal, ja sogar gewollt ist, sollte das Glas kühl gestellt werden. In Ermangelung eines alten kühlen Kellers habe ich die Gurken umgefüllt in mehrere kleine Gläser und in den Kühlschrank gestellt.
Nach etwa 3 Wochen werde ich die ersten Salzgurken probieren. Mit den anderen rette ich mich über den ganzen Winter.
Buon Appetito!
Da kriegt die Saure-Gurken-Zeit doch eine ganz andere Bedeutung...
AntwortenLöschenSuper Gurkenfotos!
AntwortenLöschenDas sieht ganz toll aus!!!
Dill ist übrigens auch sehr lecker in Gurkensalat
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